Messungen an einem Ringkern         

     
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Diese beiden kleinen Ringkerne stammen aus einer Motor-Entstörplatine. Mich hat interessiert, ob man sie im Bereich bis 30 MHz z.B. für Breitband-Übertrager einsetzen könnte. In der CQDL11/24 gab es einen Artikel von Klaus Solbach, DK3BA, der mich inspiriert hat. Da wurden Kerne mit dem VNA durchgemessen. Jeder Kern verliert ab einer bestimmten Frequenz deutlich an Permeabilität. So etwas wollte ich mit meinem NanoVNA auch einmal versuchen. 


Eine Messung mit der originalen Bewicklung zeigt eine Induktivität nahe 30 µH. Schon bei ca. 16 MHz gab es eine Parallelresonanz. Außerdem gab es deutliche Verluste.





Dann habe ich die durchgehende Wicklung in der Mitte getrennt und so eine Art Trafo daraus gemacht. Die Impedanz einer der beiden Wicklungen zeigt rund 3 µH. Eine mögliche Resonanz liegt jetzt weit oberhalb von 30 MHz.


 

Dann wurde die Eignung als 50-Ohm-Übertrager zwischen Eingang und Ausgang überprüft. Die beste Funktion wurde bei ca. 5 MHz mit einer Dämpfung von 5 dB gefunden. Bei 30 MHz kamen an der anderen Seite nur noch -20 dB an. Das war ja auch nicht besser zu erwarten, denn die weit auseinander liegenden Wicklungen haben keine enge Kopplung.




Also habe ich die Wicklung umgebaut. Derselbe Draht wurde jetzt für eine bifilare Wicklung benutzt, so wie man es bei HF-Trafos meist sieht.



Das Ergebnis ist deutlich besser. Bei 5 MHz beträgt die Übertragungsdämpfung nur noch 0,2 dB. Bis 30 MHz gibt es einen flachen Verlauf mit -5 dB. Ich vermute, dass der Kern in einem Übertrager zwischen Treiber und Endstufe einen guten Job machen würde.






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