Vor etwa zwei Jahren hat der Versandhändler ELV einen neuen
Fledermausdetektor angeboten. Ein „Bausatz“, im Prinzip ein Mischer,
neu nun aber mit einem MEMS Mikrofon. Vor allem wegen des Mikrofons
habe ich mir das Gerät gekauft. Das Bauen war kein Problem: Einige
bedrahtete Bauteile auf die mit SMD-Bauteilen bereits bestückte Platine
einlöten. Fertig. Das Handling ist etwas schwierig: zum Batteriewechsel
muss das Gerät ganz zerlegt werden, dürfte kein einfaches Unterfangen
in der Dunkelheit sein. Aber die Fledermäuse und auch Ultraschall
produzierende Insekten hört man damit ausgezeichnet. Für Aufnahmen mit
der Soundkarte meines Rechners (SDRFledermaus.htm)
konnte ich das Gerät nicht „anzapfen“. Zu schwierig zum Löten und kein
Platz für eine Buchse im Gehäuse. Also habe ich die Schaltung
nachgebaut, natürlich nur Hochpassfilter und Verstärker, also ohne den
Mischer und ohne NF-Verstärker. Und nicht mit den originalen
Operationsverstärker, mit etwas mehr Betriebsspannung aber auch mit
einem MEMS, das ELV unterdessen als Bauteil anbot,
Was ich für die
Digitalisierung brauche, ist aber ein lineares Gerät, das nicht noch
zusätzliche Oberwellen erzeugt. Also Planen vor Löten. Und vor allem:
viel (VIEL) weniger Verstärkung.
Von links nach rechts: Spannungsstabilisierung für das MEMS-Mikrofon
mit einem 78L02, ein NE5532 mit zwei OpAmps für zwei
Sallen-Key-Hochpassfilter, jedes der beiden Filter hat eine
Grenzfrequenz von rund 28 kHz und eine Verstärkung von 1. Dann ein von
15 – 60 fach einstellbarer Verstärker und eine aktive virtuelle Masse
mit einem zweiten NE 5532. Die grün eingefärbten runden Punkte werden
alle mit dieser aktiven virtuellen Masse (grüner Punkt am rechten
Bildrand) verbunden.
Hier rund 0.6 Sekunden(!) in einem
speziellen Auswertprogramm für Fledermausrufe, aufgenommen mit einer früheren
Version der Schaltung. Die Biologen bevorzugen
eine Darstellung, bei der die Zeit horizontal und die Frequenz vertikal
dargestellt wird. Man sieht das stark verrauschte Bild sowie zwei
unterschiedliche Fledermäuse gleichzeitig. Die Signale bei 50 kHz und
höher (also Bereich des roten Striches links im Bild) dürfte eine
Pipistrellus Pipistrellus, eine Zwergfledermaus sein. Die andere
Fledermaus, bei 30 – 50 kHz (grüner Strich) kann ich nicht sicher
bestimmen, vielleicht ein Abendsegler.
Eine Aufnahme mit der neuen Version: Jagende Mückenfledermaus (wenn viel
Chirp, dann genauere Lokalisation, also jagend).