Kurzwellenaudion mit 2SH27L
von Wolfgang Och
Bei diesem Empfänger handelt es sich um einen Einkreiser, welcher einen
Frequenzbereich von 2 bis 23 MHz abdeckt. Die Trennschärfe beträgt 10 kHz über
den gesamten Bereich bei etwa gleichstarken Sendern. Hierbei gibt es drei Frequenzbereiche, welche über Variation der Spule
realisiert werden: Luftspule, Luftspule mit Ferritstab und verkürzte Luftspule
mittels Brücke. Der Drehko hat 320 pF und parallel liegt noch ein kleiner zur
Feineinstellung. Als Besonderheit hat der Drehko einen 100 k Widerstand (habe
ihn bei eBay gefunden). Mit diesem wird ein Mikroampermeter angesteuert, welches
als Skala funktioniert, die für jeden Frequenzbereich geeicht werden kann.
Die FET- Eingangsstufe ist mit einem Drehko zur Einstellung der
Rückkopplung versehen, welcher mittels Umschalter wahlweise auf positive oder
negative Rückkopplung gestellt werden kann. Nach der folgenden HF-Stufe mit
Bipolartransistor kommt eine Besonderheit. Hier habe ich eine über ein Relais
zuschaltbare Diode zur Demodulation eingebaut, welche ja bei späterer
Audiondemodulation nicht nötig wäre. Damit lässt sich aber wahlweise mit
Dioden- oder Audiondemodulation arbeiten, was vor allen bei starken Sendern von
Vorteil ist. Dann folgen noch eine HF-Stufe und die Batterieröhre zur
Demodulation mit folgender FET-Stufe. Die Diode vor der Röhre hat sich bei
Versuchen als vorteilhaft erwiesen und unterstützt die Demodulation.
Am Ende folgen Lautstärkereglung und eine einfache Klangreglung bevor es
in den NF-Teil geht. Hier habe ich es mir einfach gemacht und einen Bausatz
verwendet. Als
Spannungsquelle dient ein 12 V Bleigelakku.
Große Probleme gab es zu Beginn mit nicht beherrschbaren Rückkopplungen
bzw. Eigenschwingungen nachweisbar über die Spannungsquelle. Erst nach Einbau
einer Siebkette für den HF-Teil war das Problem gelöst.
Bereits ohne Antenne kommen erstaunlich viele Sender über die offen
angeordnete Luftspule. Die aktive Loopantenne MLA 30 bringt nur Gewinn, wenn sie spannungslos
angeschlossen wird und darf auch nur an Masse des Empfängers gelegt werden.
Andernfalls bricht die Trennschärfe zusammen. Als Spielerei habe ich noch eine
drehbare Ferritantenne für Mittelwelle gebaut.
Das zweite Drehspulinstrument auf der Frontplatte dient der Kontrolle
der Akkuspannung. Die gesamte Stromaufnahme mit Heizstrom,
Beleuchtung und Umschaltrelais beträgt ca. 120 mA bei geringer
Lautstärke. Das mit Abstand größte Problem bei der ganzen Sache war die
Beherrschung der Rückkopplung, welche mich viele Stunden
Experimentieren gekostet hat (genau das Richtige für den Winter) Hier
spielte auch der Abgriffspunkt an der Spule eine entscheidende Rolle.
Da man das Glühen der Röhre leider nicht sieht, habe ich mit einer
roten LED das Glühen imitiert.