Behelfs-Antennen im Zimmer 

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Das Ziel war eine möglichst unauffällige Behelfsantenne für das 80m-Band im Zimmer. Und der Gedanke war, dass es mit einer relativ großen  magnetischen Loop gehen müsste. Bei großer Drahtlänge müsste man mit einem dünneren Leiter und einem kleineren Drehko auskommen. Ein passendes Kabel war gerade vorhanden. Die Netz-Zwillingsleitung wurde getrennt und brachte eine Litze mit insgesamt etwa 12 m Länge. Daraus habe ich im ersten Versuch eine Schleife gebildet, die horizontal über ein paar Stühle gelegt wurde. An einer Seite wurde ein Ringkern-Übertrager eingefügt, an der anderen ein Drehko. Die ersten Versuche mit WSPR waren relativ erfolgreich. Auch empfangsmäßig war die Antenne relativ brauchbar. Der Trenntrafo hat offenbar das störende Rauschen reduziert.

Im zweiten Versuch wurde diese Antenne dann als Quadrat vor das Erker-Fenster gehängt. Zur Abstimmung diente diesmal ein Foliendrehko, bei dem zwei gleiche Plattenpakete in Reihe geschaltet wurden, um die doppelte Spannungsfestigkeit zu erreichen. Verwendet wurde ein Eisenpulverkern mit zunächst zweimal 3 Windungen. Mit der Anpassung wurde etwas experimentiert, bis die maximale Spannung an der Drehkoseite erreicht wurde. Das Optimum lag dann bei 6 Windungen in der Loop und 3 Windungen am Koaxkabel. Die Antenne funktionierte damit recht brauchbar. Allerdings schien es, als wäre die ursprüngliche horizontale Anordnung effektiver gewesen. Und insgesamt brachte die Loop schlechtere Ergebnisse als meine vertikale Drahtantenne, die etwa 10-15 dB besser rauskam.




http://www.dl0hst.de/magnetlooprechner.htm

Eine Simulation mit dem Loopantennen-Rechner von DG0KW zeigte dann, dass trotz der Größe immer noch der zu dünne Draht das Problem ist.  Die Verluste von ca. 15 dB decken sich mit den Beobachtungen. Und auch die für eine Loop relativ große Bandbreite von fast 20 kHz wurde beobachtet. Aber leider wird sie hauptsächlich durch die Drahtverluste bewirkt. Fazit: Das Ergebnis ist keine sehr gute Antenne, aber immer noch besser als keine.

Eine positive Erkenntnis aus diesem Versuch war, dass der Übertrager das Empfangsrauchen verringert. Störungen im Raum kommen hauptsächlich über elektrische Felder auf den Draht als Ganzes und werden durch den Trafo abgetrennt. Nur magnetische Felder induzieren eine Spannung, die dann übertragen wird.

Das hat mich zu einer Änderung an der schon vorhandenen längeren Loop aus dünnem Spulendraht mit nur 0,2 mm gebracht. Diese Antenne hat eine Drahtlänge von etwa 30 m und ist bei 10 MHz als Quadantenne in Resonanz, funktioniert aber auch auf 80 m mit einem Anpassgerät. Allerdings war das störende Rauschen zu groß, sodass sie als Empfangsantenne völlig unbrauchbar war. Nun habe ich einen Ringernübertrager eingefügt. Er liegt diesmal im hochohmigen Ende der Antenne und hat entsprechend viele Windungen.




Mit diesem Übertrager bringt die Antenne auf 80 m und 40 m bessere Empfangsergebnisse. Es ist kein Drehko erforderlich. Die Anpassung erledigt ein Pi-Filter am Transceiver. Auf 80 m wurde WSPR getestet. Die Ergebnisse waren besser als mit der abgestimmten Loop. Offenbar ist die horizontale Anordnung günstig. Und die größere Drahtlänge wirkt sich stärker aus als der zu dünne Draht. Eine Simulation mit dem Loopantennen-Rechner zeigt einen um 6 dB besseren Wirkungsgrad.



Ein Vorteil dieser Antenne ist, dass sie fast unsichtbar ist. Der dünne Draht ist mit Stecknadeln an der Wand befestigt und führt durch zwei Zimmer, immer an der Wand entlang und möglichst hoch an der Decke. Auf diese Weise kann man eine große Drahtlänge unterbringen




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