Pentoden-Audion mit Endverstärker
Roger hat mir dieses schöne Röhrenaudion mit
Endverstärker geschickt. Er hat es auf Ebay bekommen. Gebaut wurde es
von Horst Ribbeck, der sich an meinem Pentoden-Audion
aus der Bastelecke orientiert hat. Sowohl der Empfänger als auch der
Endverstärker ist mit jeweils einem 12-V-Li-Akku ausgerüstet und hat
auch ein eingebautes Ladegerät dazu. Die Schaltung besitzt eine
Besonderheit, die ich so noch nie gesehen habe. Das Arbeitspunkt-Poti
liegt parallel zur unteren Anzapfung der Spule. Praktisch erhöht man
damit die Kreisdämpfung, sodass die Rückkopplung über die
Gitter-2-Spannung erhöht werden muss. Dadurch lässt sich ein für die
Röhre günstiger Arbeitspunkt finden.
Das Audion hatte einen Fehler, den Roger so beschrieb: "Ich habe
mal ein AM-moduliertes MW-Signal direkt in den Anschluss “Ant.1” und
“Ant.2” eingespeist. Bei “Ant.2” war es lauter. Das Drehen am Poti
“Arbeitspunkt” hat keine großen Unterschiede gemacht, außer dass das
Signal ab einer bestimmten Stelle weg war. Das Drehen am
Rückkopplungs-Poti lieferte eine sehr “weich” einsetzende Rückkopplung
mit keinem spitzen Maximum. Es schien mir, dass die Bandbreite ziemlich
groß war/die Güte recht gering war, da das Signal über einen großen
Bereich des Frequenzbandes hörbar war. Das Poti “Arbeitspunkt” hat nur
einen geringen Einfluss. Die Akkus liefern eigentlich etwas zu wenig
Heizspannung (ca. 11,6V anstelle 12,6V), was ja für die Kathode nicht
so gut auf Dauer ist. Irgendwann hat mal ein Widerstand oder ein Poti
geraucht, als ich in der Schaltung rumgemessen habe."
Beim Stichwort Rauch kam mir gleich der Gedanke, dass das
Rückkopplungs-Poti defekt sein könnte. Nach dem Schaltbild reicht es,
einen Kurzschluss zwischen g2 und g3 zu verursachen und dann das Poti
voll aufzudrehen. Als ich das Gerät offen vor mir hatte, hat sich dies
bestätigt. Das war der Grund, warum g2 keine Spannung mehr bekam und deshalb
auch keine Rückkopplung mehr einstellbar war. Das defekte Poti hat eine
besondere Bauform. Aber ich konnte ein etwas anderes Poti aus einem
Franzis-Bausatz einbauen. Zur Sicherheit habe ich einen zusätzlichen
Widerstand mit 2,2 k zwischen dem Schleifer und dem Gitter 2 eingebaut.
Damit ist eine Wiederholung des Fehlers ausgeschlossen. Mit dem neuen
Poti ist nun die feine Einstellung der Rückkopplung möglich.
Vorbildlich ist die große Massefläche im Radio, die durch eine
Kupfer-Klebefolie erzeugt wurde. So wird eine geringe
Handempfindlichkeit erreicht und zugleich das Einstreuen von
Brummsignalen verringert.