Zusatzversuche zum Retro-Radio


ELO 2008
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Bei der Entwicklung des Retro-Radios wurde viele Muster aufgebaut. Das Bild zeigt eine Auswahl. Das Gehäuse war mal größer, aber die jetzige Größe gefällt mir besser. Das Messgerät war mal links, aber rechts hat sich als praktischer erwiesen. Dann gab es mal ein unbedrucktes Gehäuse, und später viele Entwürfe für Das Radio und für die Verpackung.

Funkfeuer empfangen
Viele Radios haben einen Langwellenbereich und einen Mittelwellenbereich. Aber was zwischen Langwelle und Mittelwelle los ist, weiß man kaum. Mit einer kleinen Änderung können Sie den Bereich zwischen 300 kHz und 500 kHz abhören. Verbinden Sie die beiden Drehko-Hälften C1 und C2 mit einem kurzen Stück Draht. Der gesamte Mittelwellenbereich erscheint dann gedrängt in der oberen Hälfte der Skala. Die untere Hälfte reicht nun von 300 kHz bis 500 kHz. Hier finden Sie oft spezielle Sender für die Flugnavigation, so genannte NDB (non directional beacon, ungerichtete Funkfeuer), die sich mit Morsezeichen zu erkennen geben. Das Anflug-Funkfeuer am Flughafen Düsseldorf melde sich mit „LI" und sendet auf 417 kHz. In Bottrop steht ein Sender auf 406.5 kHz und sendet die Kennung „BOT". Ansonsten ist dieser Bereich relativ frei. Sie hören deshalb deutlicher als auf anderen Frequenzen Gewitter-Störungen. Auch Funkstörungen technischer Geräte können hier auftreten. Untersuchen Sie z.B. ob Ihr PC-Monitor Signale in diesem Bereich abstrahlt.

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Non_Directional_Beacon

Externe Antenne
Wenn Sie eine Drahtantenne im Garten aufbauen können, lässt sich der Fernempfang noch verbessern. Koppeln Sie die Antenne mit einer einzelnen Windung lose an die Ferritantenne. Durch Verschieben kann der Kopplungsgrad verändert werden. Eine zu starke Kopplung kann zur Übersteuerung führen. Finden sie die optimale Position der Koppelspule. Die beste Lösung kann auch sein, einen Draht einmal außen um das Radio zu führen und das Ende mit Erde zu verbinden.

 
 
Hornlautsprecher
In der Anfangszeit der Radiotechnik besaßen die Endverstärker noch eine sehr begrenzte Ausgangsleistung. Deshalb wurden Lautsprecher mit sehr hohem Wirkungsgrad benötigt. Durch ein passendes Horn kann die akustische Ankopplung an die Luft verbessert werden. Damit steigt auch die Lautsstärke. Testen Sie das Prinzip mit verschieden großen Trichtern aus Karton.

 


Ideen zur Gewitterbeobachtung von M. Sommer

Da ich im Sommer immer begeisterter "Gewitterhörer" bin auf MW, habe ich folgende Frage, da ich auch zum "Gewitterseher" werden möchte. Könnte man die beiden "Feierabendprojekte": Gewitteranzeige und Elektrostatischer Bewegungsmelder nicht auch gemeinsam im Retro-Radio realisieren und vereinen mit einer einzigen Zusatzschaltung, sodass man mit einem Gerät Blitze hören und sehen kann?

1. Jeder hörbare Knackimpuls soll deutlich auf dem Drehspulinstrument sichtbar angezeigt werden.
2. Jeder Blitz/Knackimpuls soll das Aufglimmen einer LED oder Glühbirne zur Folge haben.
3. Die Empfindlichkeit von LED und Drehspulinstrument sollte durch eine Poti individuell einstell- und abstimmbar sein.

4. Wo könnte man beim Radio denn evtl. eine Antenne und Erde stationär anschließen, ohne das Radio und die Ferritantenne lose umwickeln zu müssen? Also mit festen Anschlüssen.

Antworten: Man könnte das Anzeigeinstrument vom Radio abklemmen ohne die Funktion des Radios zu beeinträchtigen. Die Schaltung der Gewitteranzeige mit dem Operationsverstärker kann dann das Messwerk ansteuern. Die Widerstände 100 Ohm und 27 kOhm müssen vermutlich experimentell an die anderen Daten angepasst werden. Mit einem Poti an Stelle des jetzigen 100-Ohm-Widerstands könnte man die Empfindlichkeit einstellen.

Damit das Radio für Gewitter optimal empfindlich ist sollte der Bereich unter 500 kHz eingestellt werden. Dazu verbindet man am besten beider Drehkohälften. Ein Externe Antenne kann leider nicht direkt angeschlossen werden, weil der Schwingkreis nicht an Masse liegt. Aber man könnte ja eine Koppelspule fest einbauen und an Anschlussklemmen legen.

 


Ortssender ausblenden, ein Tipp von Th. Weihs

 
Ich wohne fast in Sichtweite zum MW-Sender Wolfsheim (1017 kHz, SWR). Der ist beim Retro-Radio fast über das gesamte Frequenzband zu hören. Wenn man die Ferrit-Antenne aber auf den Millimeter (!) genau ausrichtet, kann der Sender komplett ausgeblendet werden und es wird eine Trennschärfe erreicht, wie ich sie bei keinem Audion bisher erlebt habe. Sogar Beromünster war hier in meinem Bastelkeller zu empfangen; das klappt sonst nur mit einem Superhet (leider nur bis Ende Dezember).

 


Ankopplung einer externen Antenne, von Gabriel Florea - DB5AG

 
Liebe Radio-Fans,
natürlich bin ich auch vom Retro-Radio begeistert und habe gleich zwei davon gekauft, wollte mit meinem Sohn Nils gleichzeitig bauen.
Ich habe den Empfänger auch mit einen Kopfhörerausgang versehen und habe dann gleich einen Antennenausgang eingebaut.
Zur Antenne jetzt: hier kann man viel in dieser Richtung unternehmen, das Einfachste wäre die Spule mit einer Zusatzwicklung zu versehen und diese Wicklung dann mit der Antenne zu verbinden. Ich hatte aber die Spule bereits mit Heißkleber befestigt und fand den Ferritstab zu rau um irgendwelche Wicklungen hin-und-her drauf zu schieben. Ich habe das Problem ganz anderes gelöst: parallel zum Stab habe ich an den Stab einen Drossel mit Heißkleber befestigt (etwa 4,7 uH), ich habe dann die kleine Spule mit der Antennenausgangsbuchse verbunden (3,5mm Stereo-Buchse, beim Empfang muss nicht unbedingt eine BNC-Buchse sein...). Als externe Antenne verwende ich eine kleine Loop so wie die Stereoanlagen mit Radio haben. So kann ich mehrere Sender empfangen, am besten funktioniert es wenn ich die Antenne am Fenster halte.
Ich wollte einen besseren Drehkondensator einbauen, der kleine schafft leider sowieso nicht 500 pF. Ich habe den Drehkondensator an seiner Stelle gelassen, habe aber an seinen Pins Kontaktbuchsen gelötet, damit ich später z.B. 220 pF Kerkos parallel zum Drehko reinstecken kann und dadurch den Empfangsbereich ein bisschen ausdehnen. Leider ist in den Langwellenbereich nicht viel zu hören...
Ich wünsche allen viel Spass beim Bauen!

 

 


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