25.8.09: Funkstörungen, ein Bericht von Winfried Zielonkowski
Bislang gehörte ich, HF-technisch gesehen, zu den „Glücklichen auf dem
Lande„ die nicht von übermäßigen Störungen geplagt sind. Doch damit war es
plötzlich vorbei. An der Langdrahtantenne, auf dem Dachboden, war mit meinem Synchrondetektor
für MW kein vernünftiger Empfang mehr möglich. Am Netz betriebenen Radio waren
besonders auf der MW so starke Störgeräusche, dass sämtliche Stationen im
Prasseln, Knistern und Rauschen untergingen. Die Störungen gingen auch nicht
weg.
Also Ursachenforschung betreiben:
Den kleinen Weltempfänger eingeschaltet, die Störungen hatten keine
Vorzugsrichtung. Je näher man einer Stromleitung kam, desto stärker wurden die
Störgeräusche. Das Netzradio von der Gemeinschaftsantenne getrennt, die
Störungen deutlich schwächer. Die Wohnung stromlos gemacht, die Störungen im
Taschenradio blieben. Das ließ vermuten, die Störquelle befindet sich im Haus.
Tatsächlich waren im Freien die Störungen weg. Dietrich Drahtlos kam mir in den
Sinn. Es kann nur jemand ein Gerät in Betrieb genommen haben, das vorher noch
nie am Netz war.Und dann fiel es mir ein: Du hast doch für den Wohnungsnachbarn
ein Päckchen entgegengenommen, da stand DVD-Player drauf. Jetzt mußte ich nur
noch warten bis der Nachbar aus dem Urlaub zurück war. Mit dem Taschenradio,
als Beweismittel, war dann dem Nachbarn recht schnell vor Augen geführt, dass
er da kein Qualitätsprodukt erworben hat. Und ich hoffe jetzt, dass ich noch
recht lange zu den „ Glücklichen auf dem Lande" gehöre.
24.8.09: Batteriefach geschmolzen
Immer wieder gern gesehen: Rauchwolken aus selbst aufgebauten elektronischen Geräten. Eins kam mit unklarer Diagnose zurück. Schnell war klar: Gequalmt hat das Batteriefach. Es sah so aus als wäre nur die mittlere von drei Batterien betroffen gewesen. Die Kontaktfeder ist heiß geworden und hat sich durch das Plastik geschmolzen.
Wirklich nur eine der drei Batterien? Nun war kriminalistischer Spürsinn
gefragt. Keine der drei Batterien sah äußerlich anders aus. Aber die
Vorgeschichte musste sich messen lassen, am besten mit einer Kurzschlussmessung
im 10-A-Bereich. Und tatsächlich: Zwei Batterien hatten einen Kurzschlussstrom
von 8 A, eine nur noch 4 A. Das ist der Beweis: Nur die mittlere Batterie im
Fach war kurzgeschlossen worden, die Anschlussdrähte und die angeschlossene
Schaltung hatten nichts damit zu tun. Als mögliche Ursache kommen zwei Dinge in
Betracht: Ein vergessenes Stück Draht im Batteriefach oder ein Metallstück, das
sich durch die Isolierfolie der mittleren und der rechten Batterie geschnitten
hat.
17.8.09: MSR-Platine repariert
Mit einer FT232R-Platine hatte ich Pech: Beim Anschließen der Platine gab es eine kleine Rauchwolke und sonst nichts. An den Lötpunkt nahe C1 lag es jedenfalls nicht, der ist gewollt. Geraucht hat der 10-Ω-Schutzwiderstand R1. Das ist einerseits gut, denn es zeigt, dass die Schutzmaßnahme sinnvoll war und den PC vor Schaden bewahren kann. Andererseits ist es auch wieder nicht so gut, denn die Platinen hatte offensichtlich einen Fehler. Deshalb wollte ich es genau wissen: Was war da los?
Ein Test mit dem Ohmmeter zeigte: Null Ohm zwischen Vcc gegen GND. Also ein Kurzschluss! Aber wo, im IC oder auf der Platine? Es könnte auch ein ganz kleiner Lötzinnspritzer z.B. unter dem IC sein. In so einem Fall kann man die Durchbrenn-Methode versuchen: Man lädt einen Elko mit 4700 µF auf 5 V auf und entlädt ihn über die Kurzschlussstrecke. Der Fehler verdampft dann einfach. Das ist so ähnlich wie bei der Elektroschock-Herzbehandlung (Treten Sie zur Seite, Schwester...). Gesagt, getan: Blitz und Knall, der Kurzschluss war weg! Die Platine meldete sich danach problemlos am PC an. Sogar der Schutzwiderstand hatte noch seine angestammten zehn Ohm, nur der Schutzlack war abgeraucht. Reparatur gelungen!
Wie so etwas passieren kann? In diesem Fall sah eine der Lötstellen besonders aus. In starker Vergrößerung sieht man es genau: Da ist eine Gasblase im heißen Lötzinn geplatzt, ein sehr selten auftretendes Phänomen. Auf der anderen Seite endet die Durchkontaktierung genau unter dem IC. Dort müssen wohl feine Lötzinnkügelchen verspritzt worden sein, von denen eine den Kurzschluss verursacht hat. Aber jetzt ist sie verdampft.
Oft kommt es vor, dass man Widerstände parallel schaltet. Will man den Gesamtwiderstand genauer wissen, muss man rechnen. Wo ist jetzt schon wieder der dumme Taschenrechner?
Heute habe ich mal in aller Ruhe im ELO-Buchshop gestöbert, speziell in den
Vorschau-Seiten. Dabei bin ich auf eine interessante Zusammenstellung zur
Parallelschaltung von Widerständen aus dem Buch Elektronik
ohne Ballast gestoßen. Die wichtigsten Fälle werden damit
abgedeckt. Wenn das nächste mal mein Taschenrechner verschwunden ist, weiß ich
wo ich nachsehen kann.
Auch dieses Jahr soll es bei Franzis und Conrad wieder einen Radiobausatz geben. Diesmal ist es ein Kurzwellen-Audion. Jetzt kam die Musterplatine an. Zur Probe habe ich alles bestückt und mit Drehko und Potis verbunden. Es gibt diesmal ein zweites Poti für die Rückkopplung. Die Schaltung lehnt sich übrigens an das Emitterfolger-Audion an. In integrierter NF-Verstärker LM386 sogt für reichlich Lautstärke. Der Testaufbau auf dem Labortisch hat jedenfalls gut funktioniert.
Haben Sie sich auch immer gefragt, was eigentlich in solchen Thermo-Schaltern ist, die man z.B. in der Kaffeemaschine findet? Einen habe ich jetzt geöffnet. Das entscheidende Bauteil ist ein rundes Stück Bimetall-Blech. Es ist zu einer Seite eingedellt. Wenn man es über eine Flamme hält springt die Wölbung um, wie bei einem Knackfrosch. Bei Abkühlung nimmt das Blech wieder die alte Form an. Der Hub beträgt einige Millimeter.