Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
26.8.16:
Aufbau eines UltraschallmikrofonsIch
habe mich immer schon gefragt, wie diese Ultraschallkapseln innen
aussehen. Beim Aufräumen ist mir ein stark verbeultes Mikrofon
untergekommen, das ich geöffnet habe.
Innen
findet man eine doppelte Piezo-Scheibe mit einer aufgesetzten Membran.
Der Haltedraht ist oben abgekniffen. Es könnte sein, dass mit seiner
Länge die Resonanzfrequenz abgeglichen wird.
Die
Piezoscheibe ist auf einen kleinen Hohlraum geklebt. Sie kann sich
daher nach innen wölben. Das eingeschlossene Luftvolumen ist vermutlich
ebenfalls mitbestimmend für die Resonanz. Insgesamt ist es ein
wohlabgestimmtes System mir guter Anpassung der akustischen Impedanz.
Beim Fledermausdetektor wird damit eine hohe Empfindlichkeit erreicht.
Man kört eine deutliche Zunahme des Eigenrauschens bei 40 kHz, weil
hier vermutlich schon das thermische Rauschen übertragen wird.
Aus
Neugier habe ich mal versucht, selbst ein Ultraschallmikrofon zu bauen.
Ein Chipkondensator mit 10 nF wurde mit 30 V vorgespannt und mit einer
Membran aus Kupferblech versehen. Im Prinzip hat es funktioniert.
Allerdings lag die Resonanz nur bei 4 kHz, und die akustische Anpassung
war sehr schlecht. Das eigene Mikro war nicht empfindlich genug.
24.6.18:
Röhrenradio Telefunken Gavotte 6
Dieses Radio aus den 1950er Jahren blieb ganz dunkel und still. Zuerst
schaue ich immer auf die Sicherung, tatsächlich durchgebrannt. Nach dem Einsatz
einer neuen Sicherung zeigte das Ohmmeter aber immer noch keinen Durchgang am
Stecker. Der Sicherungshalter war stark oxidiert. Das habe ich bei alten Radios
schon oft beobachtet. Ich vermute, es liegt an dem säurehaltigen Flussmittel
des Lötzinns aus der Zeit, eventuell das der Sicherung. Gründliches Säubern der
Kontakte brachte den Erfolg.
Zur Sicherheit wollte ich die Trafospannung von 220 V auf 240 V umschalten.
Aber der Drehschalter war schon sehr ausgeleiert und locker. Deshalb habe
ich das Kabel vom Mittelkontakt abgelötet und direkt an den 240V-Trafoanschluss
gelegt. Auch wenn jetzt jemand mal auf 110 V drehen sollte, kann nichts mehr
passieren. Eine Überprüfung der Heizspannung zeigte genau 6,3 V, alles prima.
Am Anfang gab es noch einen Geruch, alle wenn irgendetwas sehr heiß wurde. Aber
es war wohl nur der Staub auf der Endröhre. Eine gründliche Reinigung mit
Pinsel und Staubsauger brachte Besserung. Ein paar Messungen bestätigten den
Eindruck, dass alles fehlerfrei funktioniert.
Das Radio funktioniert jetzt sehr gut auf UKW, während Mittel- und Langwelle
nur Störgeräusche bringen. Der UKW-Tuner ist ein Typ mit induktiver Abstimmung
(siehe
Schaltbild) und hat deshalb keine Probleme
mit schlechten Drehkokontakten. Das Radio hat einen sehr guten, warmen Klang.
Zufällig lief gerade eine interessantes Konzert auf Deutschlandradio Kultur.
Ein wahrer Genuss, mit diesem Radio.
17.8.16:
Zweipolige Laser-DiodenIn
letzter Zeit findet man einen neuen Typ von Lasern mit nur zwei
Anschlüssen. Frühere Typen hatten einen dritten Pin für eine interne
Fotodiode, mit der man die Leistung steuern konnte. Die neuen Laser
haben offensichtlich drei Schichten: Eine Epoxyd-Platine, ein
Messingblech und eine Hartpapier-Platine. Das hat mich neugierig
gemacht. Was ist da wohl drin? Ein Laser musste daher geöffnet werden.
Hier
sieht man den eigentlichen Laser-Kristall, direkt aufgelötet auf dem
Messingblech und mit einem feinen Drähtchen an die Epoxyd-Platine
gebondet. Offensichtlich kommt diese Diode ganz ohne Regelung aus. Die
Gegenplatine diente nur zur Kontaktierung der Messingelektrode und
vielleicht auch als weicheres Material dazu, alles im Messing-Kopf mit
der Linse einzuklemmen.
15.8.16:
Störungsarme DipolantenneBeim
Versuch eine Sendeantenne für das 30m-Band zu bauen, habe ich es mit
einem Dipol versucht, der nach unten in den Garten abgespannt ist
(Inverted V). Verwendet wurde eine Zwillingsleitung, die auf 7,5 m
getrennt wurde. Beim Senden sind Mantelwellen auf dem Koaxkabel
schlecht, weil man damit
einen Teil der Energie im Haus abstrahlt. Dagegen hilft ein Balun oder
eine Mantelwellensperre mit einem Ferritkern. Damit habe ich es
probiert. Das Ende der Zwillingsleitung wurde mehrfach durch den
Ringkern gefädelt. Erst dahinter wurde das Koaxkabel angeschlossen.
Eine Messung direkt an der experimentellen Sendeendstufe und mit zwei
Lastwiderständen als Nachbildung des Dipols zeigte, dass bei 10 MHz
hinter der Drossel eine Unsymmetrie unter 10% herrschte. Das bedeutet
eine Unterdrückung der Mantelwellen um mehr als 20 dB. Die
Antenne selbst wird durch die Drossel nicht beeinträchtigt. Am Ende des
langen Kabels konnte ich die Resonanz messen: 10 MHz, wie erwartet. Als
Empfangsantenne ist sie über die gesamte Kurzwelle brauchbar.
Viele
Empfangsantennen im Kurzwellenbereich kranken daran, dass sie zu viele
Störungen aus dem Haus einfangen. Man nimmt z.B. ein Koaxkabel und am
Ende eine Langdrahtantenne mit einem Gegengewicht oder Erdanschluss.
Außen auf dem Kabel wandern Störungen bis zum Antennenanschluss. Und
weil auch die Erdleitung eine Induktivität hat, stehen diese
Störspannungen dann als Gegenpol zur an sich sauberen Antenne. Innen im
Kabel kommt dann fast der ganze Schmutz wieder zurück zum Empfänger. Man hört die
Störungen aus dem Haus. Bei Empfangsversuchen mit einem SDR hört
man starkes Rauschen aus dem eigenen Computer, das viele schwache
Signale unterdrückt.
Die
neue Sendeantenne mit ihrer Entstördrossel hat sich auch im
Empfangsbetrieb bestens bewährt. Die ganze Kurzwelle ist jetzt etwa 20
dB sauberer. Auch schwache Stationen können wieder gehört werden. Das
ist eine richtige Erholung gegenüber früheren Antennen. Auch das
80m-Band ist wieder sauber. Deutlich unter 3 MHz versagt die Sperre
allerdings. Für Lang und Mittelwelle braucht man wahrscheinlich ein
ganz andere Spule. Vielleicht geht da eine stromkompensierte
Entstördrossel.
11.8.16:
Spannungsfestigkeit von FoliendrehkosIm
Urlaub habe ich endlich mal etwas Zeit gefunden, mich wieder um
den Amateurfunk zu kümmern. (Der Urlaub war zu kurz und mit zu vielen
Unterbrechungen, deshalb will ich nächste Woche noch etwas
verlängern...) Da habe ich
an der Entwicklung einer einfachen Kurzwellen-Endstufe bis
10 Watt Ausgangsleistung gearbeitet. Dabei bewähren sich die
SIC-Transistoren
C2M1000170D (19.12.13:
Siliziumkarbid-Power-FET bis
1,7 kV).
Temperaturfest, halten bis 1700 V aus, praktisch
unkaputtbar auch ohne Kühlkörper und bei beliebiger Fehlanpassung.
Interessant war es auch, alle möglichen Ringkerne für die Übertrager zu
testen. Einige funktionieren gut als Breitband-Trafos, denen man es
nicht zugetraut hätte. Hinter der Gegentaktendstufe liegt ein Pi-Filter
zur Oberwellendämpfung
und zur Antennenanpassung. Derzeit sind einfache Foliendrehkos drin,
die alles problemlos mitmachen.
Ich
wollte aber mal genauer wissen, welche Spannung diese einfachen Drehkos
aushalten. Deshalb habe ich einen Schwingkreis hoher Güte mit einer tiefen
Anzapfung an den PA-Ausgang gelegt. Bis etwa 200 V bei 7 MHz ging alles gut.
Bei ca. 300 V war dann plötzlich Ende. Aber nicht der Drehko hatte aufgegeben,
sondern der 10:1-Spannunsgteiler in der Oszi-Messspitze. Tragisch.
Fazit: Diese einfachen Drehkos (z.B. von
Modul-Bus) sind unter Vorbehalt für
Antennenanpassungen bis zu Leistungen von ca. 10 W einsetzbar. Unter
Vorbehalt, denn bei höheren Frequenzen könnten die HF-Ströme zu groß werden.
Auch eventuelle dielektrische Verluste dürfen sich bei 28 MHz stärker
auswirken.