Wenn man nur
die Betriebsspannung an Pin 1 und 2 anschließt, läuft der Lüfter mit voller
Drehzahl. An Pin 4 misst man eine Spannung von ca. 5 V. Da muss wohl ein
Spannungsregler und ein Pullup-Widerstand drin sein. Schließt man den
PWM-Ausgang gegen GND kurz, dann geht der Lüfter auf seine minimale Drehzahl.
Man kann den Lüfter mit dem Finger anhalten. Die interne Elektronik merkt es
und schaltet ab. Dann versucht sie nach jeweils ca. einer Sekunde einen
Neustart. Wird der Lüfter weiter blockiert, wird sofort wieder
abgeschaltet.
Der Tacho-Ausgang mit seinem offenen Kollektor braucht mindestens einen
externen Pullup-Widerstand, damit Rechtecksignale messbar werden. Ob man ihn
gegen +12 V, +5V oder weniger schaltet ist dem offenen Kollektor egal. Das
Schaltsignal dürfte direkt von den internen Hallsensoren abgeleitet sein (vgl. Magnetschalter
aus dem Lüfter).
Zum Test habe ich ein 10-k-Poti mit Schalter und eine LED mit Vorwiderstand
angeschlossen. An den PWM-Ausgang wollte ich einstellbar 0 V ... 5 V geben.
Weil es einen internen Pullup gibt, brauche ich nur zwei Anschlüsse des Potis
zwischen GND und PWM-Eingang schalten. Eine richtige Drehzahlregelung ergibt
das aber leider nicht. Es gibt eine harte Schaltschwelle bei ca. 1,5 V.
Oberhalb wird volle Drehzahl gefahren, unterhalb die minimale Drehzahl.
Die LED mit 1 k Vorwiderstand habe ich gegen +12 V angeschlossen. Bei minimaler
Drehzahl sieht man noch ein deutliches Flackern mit ca. 35 Hz. Bei Stillstand
kann man das Lüfterrad mit dem Finger drehen und sieht dann zwei Impulse pro
Umdrehung. Bei maximaler Drehzahl hat man ca. 90 Hz. Der Drehzahlbereich
liegt also bei 17,5 Hz bis 45 Hz, also zwischen 1000 U/min und 2700
U/min.
Zum Test habe ich auch mal ein PWM-Signal mit ca. 1 kHz angeschlossen und dazu
das ES-M32 mit deinem Bascom-Testprogramm (www.elexs.de/ESM32f.html)
verwendet. Und tatsächlich kann man mit einem PWM-Signal zwischen 0% und 100%
die Drehzahl zwischen Minimum und Maximum einstellen. Mein Eindruck ist, dass
intern nicht die Drehzahl sondern der Strom geregelt wird. Die Drehzahl hängt
dann auch noch von der mechanischen Belastung ab. Mit dem Oszilloskop sind
kleine Störsignale zu erkennen, die darauf hindeuten, dass intern ein weiterer
PWM-Regler mit 30 kHz aktiv ist. Für die hohe Drehzahl läuft er mit ca. 70%,
für die kleine mit knapp 30%. Das von außen zugeführte PWM-Signal
geringerer Frequenz schaltet laufend zwischen diesen beiden Zuständen um. Im
Mittel ergibt sich damit eine kontinuierliche Stromregelung.
Seit mehreren Jahren, seit ich auf Windows 7 umgestiegen bin, konnte ich
dieses PC-Oszilloskop nicht mehr benutzen. Irgendwie bin ich an der Software
gescheitert. Dachte ich jedenfalls. Dabei gibt es eigentlich alles was man
braucht bei Vellemann: www.velleman.eu/support/downloads/?code=PCSU1000&country=be&lang=en
Jetzt habe ich es nochmal versucht und zunächst einmal den FTDI-Treiber
deinstalliert. Dann alles noch mal von vorn, das muss doch gehen! Verräterisch
waren dann seltsame Geräusche, so ein wiederholtes Bimmeln, wie wenn man ein
USB-Gerät vom PC trennt. Es wirkte so, als würde der Strom nicht reichen
und das Gerät sich immer wieder abmelden. Und tatsächlich: Mit einem
andern USB-Kabel lief alles glatt! Endlich ist das PC-Scope wieder
einsatzfähig! Ich schätze es vor allem wegen der hervorragenden Software.
Siehe: USB-Oszilloskop PCSU1000
Und dann ist mir eingefallen, da war doch schon mal was mit dem USB-Kabel.
Nicht jedes funktionierte mit dem Gerät. Also musste das mal nachgemessen
werden. Mit dem Ohmmeter habe ich die Masseleitung und die +5V-Leitung durchgemessen.
Beide hatten 3 Ohm. Falls das Oszilloskop 300 mA braucht käme man bei insgesamt
6 Ohm Leitungswiderstand schon auf einen Spannungsabfall von 1,8 V.
Das dürfte das Problem gewesen sein. Zum Vergleich: An einem guten
USB-Kabel wurde für jede der beiden Leitungen ein Widerstand von nur 0,3 Ohm
gemessen. Wieder was gelernt, es gibt gute USB-Kabel und böse USB-Kabel.