Labortagebuch November 2008

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29.11.08: Fluoreszenz mit blauer LED

Neulich am Küchentisch, drei Männer und ein paar Gläser Bier: So nebenbei kam das Gespräch auf LEDs. Ich habe dann meine umgebaute LED-Kerze geholt und wir haben damit rumgespielt. Wie sieht wohl ein fokussierter Lichtstrahl aus, der von unten durch das Bier auf die Schaumkrone trifft? Schön sieht das aus, besonders die angestrahlten aufsteigenden Bläschen! Und ganz zufällig ist uns dabei eine bahnbrechende Endeckung gelungen: Rotes und grünes Licht durchdringt ein Pils praktisch unbeeinflusst. Aber blaues Licht erzeugt eine gelblich-grünliche Fluoreszenz. Wahrscheinlich wird das mal ein neues Messverfahren im Brauerei-Labor. Vielleicht kann man damit irgendwelche entscheidenden Qualitätsparameter ermitteln!

 


17.11.08 Störungsarme Energiesparlampen

Glühlampen geraten immer stärker in den Ruf der mangelnden Umweltfreundlichkeit. Eigentlich schade, weil sie das schönere Licht abgeben. Energiesparlampen sind dagegen voll im Trend und werden immer preiswerter. Leider enthalten sie Quecksilber, was ein neues Problem aufwirft. Kürzlich hat meine Frau mich durch Ikea geschleift, was ich immer sehr anstrengend finde (nebenan liegt Conrad, das hebt die Motivation). Aber es gibt eine große Lampenabteilung bei Ikea. Da habe ich ein paar preiswerte Energiesparlampen gekauft. Mit Bauchschmerzen, weil solche Lampen manchmal sehr starke HF-Störungen abgeben. Zuhause habe ich sie dann mit dem Retro-Radio getestet. Das Ergebnis war erfreulich: Fast keine Störungen. Man musste schon das Radio direkt an die Lampe halten um ein Brummen zu hören. In die kleinere der beiden Lampen würde ich gerne mal einen Blick werfen um zu sehen wie die Schaltung gebaut wurde und besonders die Entstörung. Schade, dass die Lebensdauer solcher Lampen so hoch ist.


10.11.08: Kühlung von Power-LEDs

Kürzlich hat mich jemand gefragt: Warum hat ein Fahrrad-Scheinwerfer mit Power-LED eine so aufwendige Kühlung? Weil der LED-Kristall nicht wärmer als ca. 100 Grad werden darf, war meine erste Antwort. Und warum ist es bei einer Glühbirne kein Problem? Klar, sie hält höhere Temperaturen aus. Aber da ist noch ein Faktor: Der Glühdraht erzeugt mehr Wärmestrahlung als Licht. In alten Datenbüchern habe ich immer voller Ehrfurcht von strahlungsgekühlten Senderöhren gelesen. Aber das ist ja auch das Prinzip bei jeder Endstufenröhre wie der EL84. Voraussetzung ist aber eine hohe Temperatur von einigen 100 Grad. Der Glühfaden hat über 1000 Grad. Tatsächlich gibt deshalb eine 3-Watt-Glühlampe sogar weniger Wärme an ihren Sockel ab als eine 3-Watt-LED an ihren Kühlkörper. Die Glühlampe arbeitet nämlich mit Strahlungskühlung, die LED kann das nicht, weil sie zu kalt ist.


10.11.08: Glühlampe mit E40-Sockel

e40

Jeder kennt Glühlampem mit der Sockelgröße E14 und E27. Aber kürzlich hat mein Bruder mir eine 500-Watt-Glühlampe mitgebracht. Sie hat einen größeren Sockel: E40! Dafür habe ich leider keine Fassung. Und außerdem wäre der normale Betrieb an 230 V für meine Zwecke zu hell und auch nicht gerade umweltfreundlich. Aber leuchten sollte sie doch! Deshalb habe ich ein 24-V-Steckernetzteil angeschlossen. Die Lampe nimmt jetzt etwa 20 Watt auf und mutiert damit zur Energiesparlampe. Der Glühfaden leuchtet schwach rot. Im abgedunkelten Raum sieht das sehr schön aus. Interessant ist auch, dass der Glaskolben nur an einer Stelle merklich warm wird, jeweils genau über dem Glühfaden. Daraus kann man schließen, dass im Schutzgas der Lampe Konvektion auftritt. Die Wärmestrahlung spielt dagegen nur eine geringe Rolle.

 


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