21.9.08 Eine Kiste voller Röhren...
...
hab' ich geschenkt bekommen. Das ist mal wieder ein Ansporn, etwas zu
testen. Ob z.B. die ECC88 so schön bei kleinen Spannungen
funktioniert
wie eine Niedervoltröhre ECC86? Zumindest sehen die Systeme sehr
ähnlich aus. Messungen haben tatsächlich gezeigt, dass diese
Röhre bei 12 V Anodenspannung die gleiche hohe Steilheit bringt
wie die ECC86, die ja für 6 V oder 12 V entwickelt wurde.
Audion mit der PCC88, von Lutz Gemerski , DL4OBG
Ich lese gern in Ihren Seiten, gerade die einfacheren Basteleien faszinieren
mich! Es ist erstaunlich, mit wie wenig Aufwand man beachtliche Erfolge
erzielen kann... Ich habe bereits vor vielen Jahren mit der *CC88
experimentiert und ein sehr gut arbeitender Audionempfänger ist dabei
herausgekommen. Auf meiner Webseite http://pct.game-host.org/~lutzg/~hpage/themen/elektronik/elektronik.html
ist ein Artikel darüber. Mit einem
empfindlichen Kopfhörer ist eine Nachverstärkung nicht wirklich notwendig,
aber die Verwendung eines Nachverstärkers (0V2) macht dann tatsächlich eine
Lautstärkeregelung erforderlich!
Viele Röhren arbeiten schon sehr gut
bei 12V Anodenspannung, hier zeichnet sich z.B. die EF183 aus. In der Tat
hat die ECC88 eine sehr starke Verwandschaft zur ECC86 im Aufbau. Das hat
mich auch dazu gebracht, das näher zu erforschen. Mit bestem Erfolg, muss
ich sagen.
Auf dem Flohmarkt habe ich für 50 Cent PC-Aktiv-Boxen erstanden (kann man immer mal gebrauchen...), allerdings ohne das passende Netzteil. Netzteile hab ich wie Sand am Meer, dachte ich, viele sind von vergangenen Schnurlostelefonen übrig geblieben. Eines mit der erforderlichern Spannung von 6 V habe ich auch gefunden, allerdings war die Polung falsch. Kein Problem, Kabel anders herum anlöten, fertig. Aber dann die Enttäuschung: Die Aktiv-Boxen funktionierten zwar, aber nur mit einem deutlichen Brummen im Hintergrund. Unzumutbar...
Aber so leicht gibt man ja nicht auf. Offensichtlich hatte das Steckernetzteil einen zu kleinen Ladeelko.
Aber in der Aktivbox war noch viel Platz. Parallel zur Netzteilbuchse
habe ich deshalb einen Elko mit 1000 µF eingelötet. Jetzt klappt alles
prima.
15.9.08 Schnittstelle entschlüsselt
Es ging darum, eine Fehlerüberwachung für eine Anlage zu entwickeln. Eine Hauptplatine steuert viele Untersysteme. Das System zeigt zwar selbst Fehlermeldungen, nicht aber von welchem der Untersysteme sie ausgelöst werden. Leider gab es keine genauen Unterlagen. Wie kann man dann etwas über die Schnittstelle erfahren?
Schritt 1: Erst mal mit dem Oszilloskop alle Verbindungsleitungen abtasten. Auf zwei Leitungen fanden sich Datensignale. Die Ruhepegel waren auf einer Leitung ca. 0 V und auf der anderen ca. 5 V. Im Betrieb fielen außerdem kleine Unterschiede in der Impulshöhe auf. Das alles deutet auf eine RS485-Schnittstelle hin. Daten laufen offensichtlich in zwei Richtungen. Die kürzeren Impulse hatte eine Länge von ca. 2 ms. Das entspricht 500 Bit pro Sekunde. Vermutlich also ein 600-Baud-Signal.
Schritt 2: Mein wichtigstes Programm Termininal.exe kommt zum Einsatz. Wenn man die richtige der beiden RS485-Leitungen (die mit Ruhepegel 0) anzapft und mit dem PC-Eingang RXD verbindet, kann der Datenverkehr belauscht werden. Erster Versuch: COM1:600,N,8,1. Es kamen Datenpakete mit vier oder fünf Bytes, die irgendwie keinen Sinn machten. Auffallend oft waren 255-Bytes dabei. Vermutung: Das Parity-Bit wird verwendet und bei dieser Einstellung als neues Byte gelesen. Also neue Einstellung: COM1:600,E,8,1. Nun wurden immer drei Bytes empfangen. Damit war alles klar. Erstes Byte: Adresse des Untersystems, zweites Byte: ein Sollwert, drittes Bytes: Rückmeldung des Systems.
Download: Terminal.zip
1.9.08 Quarzoszillator beim ATmega
Beim Aufbau einer Testplatine mit einem ATmega8 habe ich einen 4-MHz-Quarz angeschlossen. Die üblichen Kondensatoren von 22 pF oder 33 pF waren gerade nicht da. Ich wollte auch keine besorgen, keine Lust, keine Zeit, zu faul. Und ich dachte mir, eine gute Gelegenheit zu testen ob man sie unbedingt braucht. Ergebnis: Der Oszillator schwingt sauber auch ohne die Kondensatoren, vermutlich nur ein paar hundert Hertz zu hoch. Fazit: Man kann offensichtlich auf die Kondensatoren verzichten, jedenfalls wenn es nicht auf höchste Genauigkeit der Taktfrequenz ankommt.
Wenn jemand Probleme mit dem Lernpaket Mikrocontroller hat, kann er inzwischen eine fertig aufgebaute Platine mit initialisiertem Prozessor bei Modul-Bus bekommen. Manchmal ist es nur ein Lötfehler auf der Platine, durch Vergleich mit der funktionierenden Platine ist er leichter zu finden. Oft liegt der Fall jedoch komplizierter.
Ein Leser schicke seine Platine ein. Der Test zeigte: Die Platine war in Ordnung, aber der Controller war defekt, er ließ sich nicht mehr programmieren. Sicher ist, dass er mal funktioniert hat. Was aber genau zu diesem Ausfall geführt hat blieb ungewiss. Daher der Tipp: Man sollte in einem solchen Fall einfach mal einen neuen Tiny13 auf die Platine setzen und neu initialisieren. Der ATtin13V-10PU kostet bei Reichelt ca. einen Euro. Um die Portokosten zu verdünnen, kann man gleich einen kleinen Vorrat anlegen. Der Controller kann ja ganz unterschiedliche Aufgaben erfüllen...
Später wurde der Controller mit dem STK500 genauer untersucht. Er ließ sich zunächst nicht programmieren. Eine Umstellung der ISP-Frequenz auf unter 4 kHz brachte Erfolg. Nun konnten die Fuses neu eingestellt werden und init.hex neu übertragen werden. Controller repariert! Jetzt ist die Vermutung: Bei der Programmierung gab es ein Problem z.B. durch eine wackelnde Reset-Brücke oder eine Unterbrechung des Programmiervorgangs. Dabei wurden eventuell die Fuses falsch programmiert, was die weitere Programmierung verhinderte.