Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
28.6.17:
LED-Lampe gedimmt
Wer
beim Roten Kreuz Blut spendet, bekommt ein Geschenk. Hier war es eine
kleine LED-Arbeitsleuchte mit Magnetfuß. Einer hat zweimal gespendet
und hatte deshalb zwei solche Lampen, eine ist bei mir gelandet. Beim
ersten Test sind mir fast die Augen rausgefallen, so hell war die Lampe.
Also mal sehen, wie ist die Stromversorgung?
Fünf
LR44-Zellen in Reihe, und kein Vorwiderstand weit und breit.
Leerlaufspannung 7,5 V, die LEDs laufen ab ca. 3 V. Wieviel Strom
fließt, hängt vom Innenwiderstand der Batterie ab. Also bei neuen
Zellen sehr hell, und dann ganz schnell weniger. Schon nach einer
Stunde könnte der Spaß fast vorbei sein. Dann braucht man eine neue
Lampe und geht wieder zum Blutspenden. Zu oft ist allerdings ungesund,
deshalb muss ein Vorwiderstand her. Ich habe 100 Ohm gewählt und ihn in
Schaumgummi eingebaut.
Drei
Zellen reichen, die Leerlaufspannung ist dann 4,5 V. Am Ende des
Batterielebens hat man noch 2,7 V, und die LEDs funktionieren noch. Mit
100 Ohm dürften am Anfang 15 mA fließen. Die LR44 hat eine Kapazität
von ca. 100 mAh, die Lampe müsste also sechs Stunden durchhalten,
wahrscheinlich auch länger bei weniger Helligkeit.
Fazit:
Die Lampe ist immer noch hell genug um in
irgendwelchen dunklen Ecken oder hinter dem PC zu schrauben. Und der
Magnetfuß ist sehr nützlich für diesen Zweck.
20.6.17:
Das heiße Ende einer AntenneBei
einem Schwingkreis gibt es meist ein kaltes Ende, das an Erde
oder Masse angeschlossen ist, auch die Drehko-Achse liegt am kalten
Ende. Das andere Ende bezeichnet man als heißes Ende, weil da die
HF-Spannung am höchsten ist. Auch eine Antenne wirkt wie ein
Schwingkreis. Bei einem Lambda-Viertel-Strahler ist das heiße Ende an
der Spitze. Und ein Dipol hat zwei heiße Enden. Am Einspeisepunkt
beträgt die Impedanz etwas 50 Ohm, am Ende etwa 2000 Ohm. Die
Impedanzen verhalten sich wie 1 : 40, das Spannungsverhältnis ist dann
etwa Wurzel aus 40, also rund 6. An den Enden eines Dipols ist die
HF-Spannung also etwa sechsmal höher als am Antennenkabel.
In
meinem Garten hängt ein Dipol für 10 MHz schräg nach unten. Die Enden
befinden sich nur rund 2 m über dem Boden und sind gut erreichbar.
Manchmal läuft oben im Labor mein
WSPR-Sender,
und ich sitze unten im Garten, und schaue mir die Empfangsergebnisse
aus aller Welt auf dem Smartphone an. Der Sender schaltet sich zu
definierten Zeiten für jeweils zwei Minuten ein und schickt 2 Watt in
die weite Welt. Gestern wollte ich mal überprüfen, ist der Sender
gerade aktiv ist oder nicht. Dazu habe ich das Ende der Antenne
berührt - und mir fast den Finger verbrannt. Da ist mir wieder
bewusst geworden, warum das Ende einer Antenne als heißes Ende
bezeichnet wird.
Heiße Finger bei nur 2 Watt? Das hat mich etwas
überrascht. An 50 Ohm hat man dann nur 10 V, am Ende der Antenne aber
60 V. Die Impedanz passt anscheinend gut zum Finger. Die Haut wirkt
mehr oder weniger wie ein Dielektrikum. Die besser leitenden Schichten
weiter unten werden dann heiß. Es ist ein seltsames Gefühl, die Wärme
kommt nicht von außen sondern entsteht weiter innen und ganz punktuell.
Statt der Antenne kann man das auch mit einem Pi-Filter probieren, das
ja jede Finger-Impedanz verlustarm anpassen kann. Aber bitte nicht mit
100 Watt!
7.6.17:
COM1 unter Windows 10Ein
neuer PC musste her, mit Windows 10 und SSD-Laufwerk für geringste
Geräuschentwicklung. Wie üblich findet man bei aktuellen PCs außen
keine serielle Schnittstelle mehr. Aber ein Blick ins Innere zeigt,
alles ist noch da, LPT1 und COM1 sind als Pfostenstecker vorhanden. Da
fehlte nur die Anschlussbuchse.
Ein
Halteblech war noch da, ein DB9-Stecker auch. Das Flachbandkabel musste nur
noch passend an die Pinne 1 bis 9 angelötet werden. Alles einbauen,
zuschrauben, fertig. Ein Test mit meinem Terminal.exe zeigte, dass die COM1
auch unter Win10 noch perfekt funktioniert und dass alle Signale korrekt am
Stecker liegen. Allerdings muss man die Software als Administrator starten.