Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
29.5.15:
Solar-AkkuladerVor
einiger Zeit habe ich mir einen 9-V-Akku gekauft, in der Hoffnung, dass
ich dann weiniger Batterien brauche. Aber immer wenn er nach einigen
Wochen mal zum Einsatz kommen sollte, war er leer. Die
Selbstentladung ist zu groß. Da kam die Idee eines solarbetriebenen
Ladegeräts auf. Insgesamt soll damit nur die Selbstentladung
ausgeglichen werden, Der Akku wird also einfach nur frisch gehalten.
Als Basis dient die Solarzelle und der Spannungswandler aus einer
Solarlampe.
Die
Solarzelle ist nun da angeschlossen, wo vorher der 1,2-V-Akku lag und
liefert bis zu 2 V. Parallel liegt noch ein kleiner Elko mit 1 µF. Die
LED der Lampe ist ausgebaut. Aber eine Si-Diode 1N4148 führt nun zum
Akku. Der Spannungswandler läuft erst bei voller Sonne an. Aber dann
passen sich die Ladeimpulse dem Verbraucher an und erreichen locker die
nötigen 9 V. Wegen der geringen Leistung der Solarzelle ist eine
Überladung nicht zu befürchten.
21.5.15:
Akku-LED-KerzenImmer
wenn wir in Holland sind, zieht es die beste Ehefrau in einen Laden der
Action-Kette, das sind Billig-Läden mit vielen neuartigen Artikeln auch
China. Jetzt hat einer hier in Essen aufgemacht, da mussten wir gleich
mal rumstöbern. Ein LED-Flackerkerzen-Set mit Ladegerät und acht Kerzen
fand ich besonders interessant. Und zwar weil ich mich gefragt habe,
welche Akkus da eingebaut sind, und ob man sie nicht auch für etwas
Sinnvolles einsetzen könnte. Also zuhause gleich erstmal
aufgeschraubt:
Es
handelt sich um NiMh-Knopfzellen mit 80 mAh. Das Ladegerät ist auch
sehr ordentlich gemacht und begrenzt den Strom und die Ladespannung.
2,4 V reichen auch für Mikrocontroller und viele andere Dinge.
Aber es hat sich gezeigt, dass alle acht Flackerkerzen dringend
gebraucht werden und für dekorative Zwecke zum Einsatz kommen.
Allerdings zeigte sich dabei ein anderes Problem. Wenn alle acht Kerzen
flackern, ist das zu unruhig. Deshalb sollte ich einige in den
Nicht-Flacker-Modus umbauen.
Messungen
zeigen, dass es nicht reicht, einfach eine gelbe Standard-LED einzubauen. Dann
wird nämlich der Strom viel zu hoch, während er durch den Controller in der
Flackerkerze gerade passend begrenzt wird. Mit einem zusätzlichen
Widerstand von 20 Ohm passte es gerade. Die Flacker-LED habe ich ohne
Funktion mit eingelötet. Man weiß ja nie, wann der nächste Umbau fällig ist.
13.5.15:
Farbwechsel-LEDsEine
automatische Farbwechsel-LED im 10-mm-Gehäuse, offiziell für 3 V und
ohne Vorwiderstand. Geht auch mehr? Die Frage war offen, ob da
vielleicht Konstantstromquellen eingebaut sind. Aber der Test am
Labornetzteil zeigte, dass der Strom überproportional mit der Spannung
ansteigt. Irgendwo über 5 V war sie dann plötzlich kaputt. In der LED
kann man übrigens sehr schön den Controller-Chip und die drei einzelnen
LED-Kristalle für Rot, Grün und Blau erkennen.
Farbwechsel
geht auch anders: Die kleine grüne SMD-LED im neuen
UKW-Radio-Bausatz sollte
etwas heller werden. Dazu habe ich einen zusätzlichen Widerstand
eingelötet. Und zwar, weil ich zu faul war, bei eingeschalteter
Betriebsspannung. Beim Löten änderte sich die LED-Farbe von grün auf
gelb-orange. Mit dem Abkühlen wurde das Licht dann langsam wieder grün.
So etwas hatte ich schon mal bei brutaler Überlastung einer grünen LED
gesehen. Aber die SMD-LED hat mich auf eine Idee gebracht:
Temperaturüberwachung von Leistungstransistoren! Eine grüne SMD-LED
wird thermisch gekoppelt draufgesetzt. Wenn der Transistor gefährlich
heiß wird, sieht man es an der LED-Farbe.
11.5.14:
Batterien testen ohne Messgerät, von G. Bungert
(Pluspol zeigt nach oben).
Für meine Joule-Thief-Schaltungen benutze ich immer Altbatterien.
Zwei neue Batterien mit 1,56 Volt sind versehentlich mit drei alten
Batterien 0,4V, 0,1V und 0,6 Volt zusammengekommen. Alle Batterien sind
vom gleichen Hersteller und sehen gleich aus. Mit einem Messgerät
könnte man schnell messen welche Batterien alt und welche Batterien neu
sind. Nur ein Messgerät hat man nicht immer und überall dabei. Mit
einem Falltest erkennt man schnell welche Batterien alt und welche neu
sind. Aus ca. 10-20 Zentimeter Höhe lässt man die Batterien auf eine
harte Oberfläche fallen.
Bei
mir ist es immer die Marmorfensterbank. Damit der Stein nicht
beschädigt wird lege ich immer zum Abdämpfen 12 Zeitungsseiten
auf die Fensterbank. Fällt jetzt eine der leeren Batterien auf die
harte Oberfläche, wird sie zweimal "hüpfen" und dann zur Seite fallen.
Die volle Batterie dagegen wird nur einmal kurz aufticken und sofort
zur Seite fallen. Für alle Batterien muss natürlich die gleiche
Abwurfhöhe gelten. Leider kann man den Test nur mit Alkalinebatterien
durchführen.
Erklärung: In Alkalinebatterien befindet sich
eine geleeartige Masse. Bei leeren Batterien wird sie fest. Bei vollen
Batterien dämpft sie den Aufprall ab. (Dietrich Drahtlos: Alles was man
wissen muss, das Elektron zieht es nach Plus)
6.5.15:
Erfindung der HF-VormagnetisierungEine Mail
von Roland: Es geht um die Erfindung der HF-Vormagnetisierung bei der
Magnetbandaufzeichnung durch Weber 1940. Dabei beschäftigt mich
insbesondere das Problem des viel kolportierten „Zufalls“ der Erfindung, die
angeblich durch einen „falsch verdrahteten Verstärker“ zustande gekommen sein
soll, der dann „zufällig“ hochfrequent zu schwingen begann, bei Tests die Weber
durchführte um die Aufzeichnungsqualität des damaligen Magnetophon zu verbessern
(Rauschen, Dynamik, Frequenzgang ...). Die von Weber verwendete Schaltung
stellt eine Brücke dar, in deren oberen Zweig der Sprechkopf 1 in Serie mit
einem zweiten Kopf 2 liegt. Die Eigenschaften des Kopfes 2, insbesondere dessen
Scheinwiderstand, entsprechen dem des Sprechkopfes 1. Den zweiten Brückenzweig
bilden die beiden identischen Widerstände R1 und R2. Der Nullzweig der Brücke c
- d ist mit einem Verstärker verbunden, dessen Ausgang mit dem Eingang der
Schaltung a - b in Verbindung steht.
Der ursprüngliche Sinn dieser Schaltung wurde von Weber bereits in der
Patentschrift des ihm unter der Nummer 693 664 ab 10. 2. 1938 erteilten
DRP
unter Verwendung eben dieses Schaltbildes beschrieben. Kurz gefasst:
Der
Sprechstrom wird dem Netzwerk bei a und b zugeführt. Unabhängig von der
Serienschaltung beider Köpfe und den dazu parallel liegenden
Widerständen wird
das am Kopf 1 vorbeilaufende Band wie üblich magnetisiert, weil der
Sprechstrom
auch durch die Spule des Kopfes 1 fließt. Bei Brückengleichgewicht ist
an c und
d kein Signal vorhanden. Dieser Fall tritt nur bei stillstehendem Band
ein.
Sobald sich dieses bewegt, entsteht u. a. in Folge von
Band-Inhomogenitäten in
dem nunmehr gleichzeitig als Hörkopf aufzufassenden Kopf 1 eine
Störspannung,
welche an den Punkten c und d erfassbar ist und zwar der Brücke wegen
ohne
einen Anteil des Aufsprechsignals. Weber verstärkte diese Störspannung
und
führte sie um 180° gedreht dem Eingang der Schaltung a - b zu. Es
handelt sich also um eine Art von Gegenkopplung und in der Tat
verminderte
sich die resultierende Störspannung.
Fragen: Hätte - systematisches "Durchfahren" der
Kopplungsgrade als selbstverständlich vorausgesetzt - Webers
Gegenkopplungsschaltung an irgendeinem Punkt zum Schwingen kommen müssen? Sind
HF-Schwingungen durch die generelle Schaltung oder auch den Aufbau /
Zusammenbau der Brücke gewissermaßen vorgegeben oder erwartbar? Hätte die
Frequenz der Schwingung auch im Hörbereich liegen können … oder sind nur
HF-Schwingungen unter diesen Gegebenheiten zu erwarten?
Antwort: Die Schaltung wäre nach meinem Eindruck bei idealer Symmetrie und idealem Verstärker eigentlich ganz
ohne Wirkung, weil die Signale vom Ausgang sich am Eingang völlig aufheben
müssten. Wenn ich so eine Schaltung sehe, die eine ideale Symmetrie voraussetzt,
kommen mir sofort Zweifel bezüglich der Stabilität. Man kann nicht vorhersagen,
ob am Ende eine Gegenkopplung oder eine Rückkopplung entsteht. Oder sogar beides
bei unterschiedlichen Frequenzen, weil der Verstärker irgendeinen komplizierten
Frequenzgang und Phasenverschiebungen hat. Schwingungen könnten bei jeder
Frequenz auftreten, auch im NF-Bereich. Möglich ist eben auch eine Gegenkopplung
für NF und gleichzeitig HF-Schwingungen. Insofern würde ich es als Zufall
ansehen. Ich vermute, wenn drei Leute die Schaltung nachbauen würden, käme
jedesmal was anderes dabei raus. Und wenn ich mich nicht ganz irre, war die
ursprüngliche Schaltung fehlerhaft und konnte den angezielten Zweck niemals
erreichen. Dann wäre das tatsächlich ein Zufall gewesen. Ist ja auch ganz normal
und schon oft passiert. Die besten Sachen findet man immer, wenn man gar nicht
danach gesucht hat.
5.5.16:
Solarlampe repariertAlle
Jahre wieder wird es Frühling, und dann kommt wieder die Frage auf,
warum manche Solarlampen nicht mehr funktionieren. Vielleicht nur ein
Vogelschiss, meine die beste Ehefrau und trieb mich auf die
Leiter, oben auf den abgesägten Baum. Aber da war nichts, nur ein
leichter Ansatz von Rost auf dem Edelstahlblech. Also Akku nachgeladen
und neu getestet. Aber diesmal ging die Lampe auch bei hellem Licht
nicht aus und war dann wie erwartet nach einiger Zeit wieder
aus. Also nochmal rauf und diesmal genauer nachgesehen. Die Lampe
kann man eigentlich gar nicht öffnen, denn mit der Solarzelle wurden
auch die Halteschrauben eingeklebt. Rohe Gewalt geht immer, und so
wurde dann auch der Fehler gefunden. Die Platine der Solarzelle ist an
einer Stelle sauber durchgeätzt. Eine galvanische Meisterleistung nur
mit Edelstahl, Kupfer, Wasser und Solarstrom.
Zum
Test habe ich die Platine mit zwei Drähten repariert. Jetzt geht wieder
alles. Ob ich es allerdings besser abdichten kann als vorher ist
eher fraglich.