24.2.16:
Alterung keramischer Kondensatoren von Günther Zöppel
Mit meinem kürzlich hier vorgestellten Eichpunktgeber
habe
ich festgestellt, dass bei einem meiner vom Großvater geerbten
Röhrenradios die
Skaleneichung nicht mehr stimmte. Nach einiger Rechnerei mit der
Thomson-Formel
und einigen Messungen wurde ein Keramik-Röhrchen-C als Übeltäter
ermittelt,
welcher zwar 50 pF haben sollte, aber lt. Messung nur noch ca. 13 pF
aufwies. Ein probeweiser Ersatz mit einem aus damaliger Zeit noch
reichlich in der Bastelkiste vorhandenen
baugleichen Typen behob den Fehler.
Es wurde erst vermutet, dass das Keramikmaterial gealtert
wäre – aber so extrem ? Außerdem zeigte der Vergleich mit den oben genannten
ebenso alten C´s , dass diese noch keine Kapazität eingebüßt
hatten. Nach genauer visueller Inspektion zeigte sich der vermutliche Fehler:
An der Rückseite des bemängelten C´s war durch einen im Radio dort zu nahe
vorbeigeführten Draht eine Scheuerstelle entstanden, die sich im Laufe der
Jahre wahrscheinlich durch Schwingen dieses Drahtes im Rhythmus der vom
Lautsprecher abgestrahlten NF bis auf das Keramikmaterial „durchgearbeitet“
hatte, die dann die Dielektrizitätskonstante des Materials derart
negativ beeinflusste.. Dieser Mangel wurde ebenfalls beseitigt, nun kann das
Radio die nächsten 60 Jahre seinen Dienst tun ;-)
Der „bescheuerte“ C wurde zur Vermeidung eines eventuellen
Wiedereinbaus (infolge Vergesslichkeit…) sofort entsorgt.
Nachtrag von B. K.:
Eine Sammlung älterer Röhrchen-Kondensatoren zeigte
große Abweichungen. Einige Scheibenkondensatoren mit angegebenen 1,2 nF haben
mehr als 50% verloren. Man hört auch, dass einige Vielschichtkondensatoren erst
nach dem Einlöten ihren Endwert bekommen. Also einmal erhitzen, dann wird es
wieder. Das scheint schwierig zu sein, mit den keramischen Werkstoffen.
22.2.16:
Micro-USB-Stick intern von Ralf Beesner
Vor
ein paar Tagen gab ein Delock-Mikro-USB-Stick plötzlich seinen Geist
auf. Manchmal wird man belohnt, wenn man neugierig in defekte Geräte
hineinguckt, denn nach vorsichtigem "Aufknacken" mit dem
Seitenschneider stellte ich fest, dass der Platinenstecker aus 2 Lagen
bestand; einer dünnen Platine mit den USB-Steckkontakten und -
Überraschung! - einer Micro-SD-Card, die sich gebrauchsfertig entnehmen
ließ und noch funktionierte. Offenbar war nur der Controller des
winzigen internen USB-SD-Adapters ausgefallen.
22.2.16:
SMD-AdapterplatinenViele
Experimente mit neuen ICs habe ich mit der Steckboard-Platine von
Modul-Bus durchgeführt. Aber wenn es um SMD-Bauteile geht wird es
kniffelig. Alles mit dünnen Drähtchen frei in die Luft hängen wie hier bei einem
KT0837 im SO-Gehäuse ist nicht die beste Lösung. Aber beim nächsten IC wird alles anders.
Jetzt gibt es nämlich eine ganze Serie sehr preiswerter
Adapter-Platinen mit unterschiedlichen Pinabständen auf beiden Seiten.
http://www.ak-modul-bus.de/stat/platinen.html15.2.16:
Li-Akkus LIR2032 laden von Peter Krüger
Ich
habe kürzlich einige "ZS-042" RTC-Baugruppen/China-breed erhalten. Drei
der Baugruppen hatten defekte Batterien vom Typ LIR2032. Analyse der
Battrieladeschaltung und Messung der Batterieladespannung mit
1M5-Widerstand: max Ladespannung = 4V6! Also 0,4V zu hoch, nicht
akzeptabel.
Wiederaufladbare Batterie „LIR2032“ technical Spec
nach Datenblatt: Nominal-Voltage: 3V7 at 0.2C / Capacity: 35 mAh /
Max-Charging-Voltage: 4V2 / Max-Charge-Current: 35 mA
Nach
Erhalt des Moduls ist mir gleich die unkonventionelle Ladeschaltung
(Quick & dirty) von +5 V mit 200 R und SI-Diode in Reihe
aufgefallen. Überprüfung der Ladespannung: Entfernen der Batterie, über
Krok-Klemmen Widerstand 1M5 als Last anschließen, +5 V Spannung
anlegen, Spannung messen: Ergebnis 4V7! 0V5 zu hoch! Die Batterie wird
nicht sehr lange funktionieren, wird ihre angegebenen Spannungswerte
laut Datenblatt nicht halten können.
Optimierte
Ladeschaltung: Transistor „Q1“ arbeitet als Spannungskomparator. Die
Schaltschwelle wird über R1 und R2 eingestellt. Wenn an Q1-E eine
Spannung von 4V2 erreicht wird, schaltet der Transistor ab. Im
spannungslosen Zustand der Baugruppe ist Transistorstrecke Q1-E
gegenüber Q1-C gesperrt, die Batteriespannung kann sich nicht rückwärts
in die Schaltung entladen. Widerstand R3 arbeitet als Strombegrenzung.
Man
kann diese Transistorschaltung auch für die Ladung von
18650-Li-Ion-Batterien verwenden. Q1 = BD135, R3 = 10R, Ladestrom max
etwa 100 mA. Müsste man ausprobieren.
Das komplette Projekt:
Arduino_RTC-Modul_LIR2032-Ladeschaltung-2.pdf4.2.16:
Fehlersuche am Gewitterwarner Werner
Atzenhöfer schrieb mir, dass sein Gewitterwarner-Bausatz nicht funktionieren
wollte. Alle Anzeichen wiesen auf einen echten Hardware-Fehler hin. Deshalb hat
Franzis einen neuen Bausatz geschickt, der dann auch richtig funktionierte.
Aber da will man natürlich genauer wissen, was genau der Fehler war. Die Symptome
waren: Keine Spannung am HF-Teil und kein PWM-Signal am Controller. Irgendwie
schien der Controller selbst völlig ohne Reaktion. Als Fehler wurde schließlich
R14 entlarvt. Dieser Widerstand soll den Reset-Eingang hochziehen, was er aber
nicht tat. Deshalb blieb der Holtek-Controller im Reset hängen. Ein defekter SMD-Widerstand
ist äußerst selten und deshalb auch nur schwer zu entdecken. In diesem Fall
brachte ein normaler bedrahteter Widerstand den Beweis. 10 kOhm an die Stelle
von R14 eingelötet führte zu einem funktionierenden Gewitterwarner.
Fazit von Werner Atzenhöfer: Meine Verbissenheit am Ball zu bleiben hat sich
jedenfalls gelohnt.
1. Wieder mal mit dem Oszi gearbeitet (Vorher entstaubt und gereinigt, musste
mal sein!)
2. Messungen gemacht und gerechnet und probiert ... und Fehler gefunden und
behoben.
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