ATtiny4/5/9/10 mit sechs Beinchen


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Diese kleinen Chips interessieren mich sehr. Es gibt ja viele Anwendungen des Tiny13, die eigentlich mit drei Ports ausgekommen wären. Es könnte also Sinn machen, diese Chips im SOT-23-Gehäuse zu nehmen. Die erste Frage ist aber: Wie werden sie programmiert?. Das Programming-Interface für diese Chips heißt Tiny Programming Interface (TPI) und verwendet außer der Reset-Leitung nur die beiden Leitungen TPICLK und TPIDATA. Die Data-Leitung ist bidirektional.



Mit dem STK500 kann ich den Tiny9 auswählen. Aber dann wird kein Programmiermodus angeboten. Bei anderen Chips hat man ja dann die Auswahl zwischen ISP-Mode und PP/HVSP-Mode. Irgendwie kann auch gar nicht gehen, denn die Schaltung des STK500 zeigt, dass die Programmierleitungen nicht bidirektional arbeiten.



Die zweite Chance ist das AVRISP mkII. Irgendwo habe ich gelesen, dass es damit gehen soll.



Ein erster Test zeigte aber das gleiche Ergebnis wie beim STK500. Vielleicht ist die Software zu alt? Scheint nicht so, denn auf der Atmel-Seite ist die letzte Version ebenfalls Version 4.18, Build 692.



Aber dann habe ich auf der Atmel-Seite etwas gefunden: Es gibt da ein Service-Pack AVRStudio4.18SP1.exe, das den TPI-Modus unterstützt: Dieses habe ich installiert und dann mit dem AVRISP mkII noch einmal getestet. Und siehe da, jetzt gibt es den TPI-Modus.



Und in der Hilfe des AVR Studio steht jetzt sogar, wo die Anschlüsse liegen:  



Jetzt kann es tatsächlich losgehen. Ich muss nur noch einen dieser Chips besorgen. Am besten gleich den größten unter den Zwergen, den ATtiny10 mit 1024 Byte Flash- und 8-Bit-ADC.  Den Tiny10  gibt es bei Farnell: www.de.farnell.com/atmel



Zwei Tage später: Die Chips sind da! Jetzt geht es richtig los. Ein Tiny10 wird auf eine Testplatine gelötet. Darauf ist gleich der ISP-Stecker zur Verbindung mit dem AVRISP mkII. Der Stützkondensator mit 100 nF hält zugleich den Controller. Zusätzlich sind die Anschlüsse Reset, TPIDATA und TPICLK an die passenden Pinne gelegt. Außerdem sind Anschlüsse für GND und VCC vorhanden, denn das AVRISP mkII liefert keine Spannung an das System. Im Datenblatt des Tiny10 steht, dass man 5 V zum Programmieren braucht. Hier kann jetzt mit Kokoklemmen der Saft zugeführt werden.








Und jetzt kommt der große Moment: 5 V dran, Programmiergerät angesteckt und AVR Tools gestartet. Und tatsächlich: Der TDI-Modus funktioniert! Jetzt kann die Signatur des Chips ausgelesen werden.




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