Reparatur eines Hameg HM303-2

 
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Dieses analoge und digitale Oszilloskop hatte ein Problem mit der Einstellung der Y-Höhe. Beide Kanäle lagen deutlich zu tief. Ich habe erstmal das Gehäuse entfernt und dann noch einmal getestet. Das Gerät funktionierte korrekt. Schon repariert?



Aber dann zeigte sich, dass das Verhalten nicht zuverlässig war. Leichtes Klopfen auf die Ablenkplatine brachte den alten Fehler zurück. Zuerst gerieten die 1k-Leitstungswiderstände und ihre Lötstellen unter Verdacht, weil ich da einen Ausfall der Betriebsspannung zu messen glaubte. Nachgelötet, getestet, der Fehler kam wieder.



Von den beiden Ablenk-Endstufen gehen sehr dünne Drähte zur Bildröhre, damit nicht zusätzliche Kapazitäten auftreten. Die Endstufen selbst sind Kaskode-Schaltungen. So wird die große Bandbreite bei gleichzeig großer Ablenkspannung erreicht. Interessant ist die Kompensationsschaltung in der Emitter-Gegenkopplung. Die Leistungs-Kollektorwiderstände sind im Schaltbild aus je acht Widerständen aufgebaut, auf der realen Platine aus zwei Leistungswiderständen. Hier hatte ich den Fehler zuerst vermutet.



Aber dann habe ich gemessen, dass einer der Leistungstransistoren offensichtlich eine Unterbrechung in der Kollektorverbindung hatte. Und diesen Fehler konnte man sogar deutlich sehen. Der Kollektoranschluss hatte sich aus der Lötstelle herausgearbeitet. Das passiert durch wiederkehrende Wärmedehnung. Ähnliche Fehler habe ich schon in Fernsehern gesehen, und zwar immer an Bauteilen, die besonders warm werden. Fehler erkannt, nachgelötet, fertig.



Jetzt funktioniert alles wieder wie es soll. Die Höhe kann auf beiden Kanälen beliebig eingestellt werden. Die blaue Färbung des Schirms lag übrigens daran, dass das Gerät noch nicht wieder im Gehäuse war und von hintern von der Sonne beschienen wurde.





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