Ludger hat mir eine große elektrische
Fliegenklatsche aus Indien mitgebracht. Der eingebaute Akku war noch
voll, und wir konnten sie testen. Wir haben Kurschlüsse zwischen dem inneren
und äußeren Netz erzeugt. Es entstehen sehr laute Blitze. Man kann sich
vorstellen, dass eine Mücke sofort verdampft. Am Handgriff gibt es
einen herausklappbaren Netzstecker zum Aufladen des Akkus. Natürlich
mussten wir auch einmal alles aufschrauben und genau untersuchen.
Eine Überraschung war ein kleiner Bleiakku mit 4 V, 0,4 Ah,
https://www.akari.net.in/sealed-rechargeable-battery.html
Eine weitere Suche im Netz zeigte, dass so ein Akku in Indien 20 Rupien
kostet, nicht viel mehr als 20 Cent. Die Firma macht auch größere Akkus
und allerhand Geräte, die mit Akkus betrieben werden, darunter diese
Fliegenklatsche.
https://akariglobal.com/
Die Platine zeigt einen Sperrwandler mit Hochspannungstrafo und
Spannungsverdreifachung. Der Ladekondensator hat 22 nF/ 2000 V. Die
Spannung könnte also maximal 2 kV sein. Der Gitterabstand beträgt ca. 4
mm und ist damit groß genug für die Spannung. Ludger hat aber erzählt,
dass es in Indien bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit zu spontanen
Überschlägen kam. Links sieht man die Ladeschaltung, die aus einem
Kondensator mit 680 nF/400 V und einem Vierweggleichrichter besteht.
Der kapazitive Widerstand bei 50 Hz beträgt 4,7 kOhm, was zu einem
Ladestrom von 50 mA bei 230 V führt. Der Akku müsste also in acht bis
zehn Stunden voll sein. Den Spannungswandler haben wir am
Labornetzgerät getestet, er braucht 400 mA bei 4 V.
Der kleine Bleiakku hat es mir angetan, weil man damit gefahrloser
basteln kann, als mit Li-Akkus. Deshalb habe ich nun einen Li-Akku mit
600 mAh in die Fliegenklatsche eingebaut, der vorher bis auf 4,2 V
geladen wurde. Die Ladeschaltung und den integrierten Netzstecker habe
ich ausgebaut. Damit ist die Fliegenklatsche einsatzbereit und etwas
CE-tauglicher als vorher. Ich vermute allerdings. dass die Energie im
Hochspannungskondensator irgendeinen CE-Grenzwert überschreitet, sodass
man damit auch größere Insekten erlegen kann. Wenn irgendeine indische
Killermücke im Zuge des Klimawandels hier einwandert, stehe ich schon
bereit.
Siehe auch:
Tunen einer E-Fliegenklatsche