Lernpaket Tesla-Energie - Tipps und Tricks


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Anlässlich einer Neuüberarbeitung des Lernpakets Tesla habe ich die alten Versuche mal wieder aufgebaut. Großer Frust: Vieles funktionierte nicht mehr so schön wie ich es gewohnt war. Offensichtlich reichen schon kleine Änderungen im Versuchsmaterial, um die Versuche zu stören. In der Vergangenheit waren schon mal die Kondensatoren aufgefallen und ausgetauscht worden. Inzwischen sind aber auch andere Bauteile etwas anders, z.B. der Draht und die Steckplatinen.

Es hat einige Zeit gekostet, genau herauszubekommen, wo genau die Probleme liegen. Der Eindruck war, dass die Dämpfung zu groß und damit die Schwingkreisgüte zu gering ist. Genauere Messungen haben dann gezeigt, dass vor allem Übergangswiderstände zwischen Steckplatine und Draht die Dämpfung verursachen. Im ursprünglichen Aufbau liegen insgesamt sechs Kontaktstellen im Schwingkreis.



Im Resonanzfall hat die Spule eine Länge von ca. 20 mm und eine Induktivität von 0,9 µH. Der induktive Widertstand der Spule beträgt ca. 80 Ohm. Wenn jede der sechs Kontaktstellen einen Übergangswiderstand von einem Ohm hätte, käme der Schwingkreis nur noch auf eine Güte von Q = Rl / R = 80 Ohm / 6 Ohm = 13. Ein guter Schwingkreis kommt dagegen bis auf ca. Q = 100.




Das Problem kann man deutlich mindern, wenn man einmal kurz zum Lötkolben greift und den Kondensator direkt an die Spule lötet. Im Schwingkreis gibt es dann praktisch keine Übergangswiderstände mehr. Alle andern Verbindungen in der Schaltung sind dagegen unkritisch. Für das Lernpaket braucht man zwei Schwingkreise, die passend vorbreitet als fertige Bauteile eingesetzt werden können.

 

Zwei weitere kleine Änderungen führen zu noch besseren Ergebnissen. Der Abblockkondensator für die Betriebsspannung liegt jetzt zwischen Oszillator und Endstufe, wobei es auf einen möglichst kurzen Weg zur Masse ankommt. Damit werden unerwünschte Abstrahlungen von Oberwellen gedämpft. Ein zweiter Kondensator zwischen Masse und Emitter des PNP-Transistors verbessert die Aussteuerung der Endstufe. Damit erhält man deutlich mehr Ausgangsleistung, was die Versuche erheblich erleichtert.



Der Versuch wurde hier auf einem kleinen Steckboard aufgebaut, funktioniert aber genauso auf dem großen Board. Man erkennt den extrem engen Aufbau des Leistungsoszillators und die kurzen Wege der beiden 100-nF-Kondensatoren. Der Schwingkreiskondensator ist angelötet. Auch dank der höheren Ausgangsleistung ist die Abstimmung auf Resonanz und damit höchste Helligkeit beider LEDs ganz einfach. Falls Ihr Tesla-Paket mal wieder in Gang gesetzt werden soll, mit dieser Änderungen machen die Versuche Spaß!


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