Das Franzis-Röhrenradio - Modifikation


                               
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Die meisten heute noch im Einsatz befindlichen Röhren wurden vor mehreren Jahrzehnten gebaut und sind aus alten Beständen (NOS, New Old Stock) bezogen. Das gilt auch für die chinesische Röhre 6J1 im Franzis-Röhrenradio. Nach so vielen Jahren kann es zu Änderungen in den ursprünglichen Daten kommen. Eine genauere Untersuchung  (siehe Labortagebuch 14.4.22:
Röhren testen) hat ergeben, dass man oft eine Verbesserung erzielen kann, indem man den Gitterwiderstand R1 individuell an die Röhre anpasst.

 

Wenn der Rückkopplungseinsatz auf allen Frequenzen bei etwa 2/3 des Bereichs am Rückkopplungspoti liegt und die Rückkopplung sehr weich einsetzt, arbeitet das Audion optimal. Wenn vor allem an den Rändern des Frequenzbereichs auch bei voller Spannung kein Schwingungseinsatz mehr zu erreichen ist, hilft es, R1 zu verkleinern. Widerstände bis herunter auf 47 k sind sinnvoll. In anderen Fällen setzt die Rückkopplung schon sehr früh und sehr hart ein, so dass vor allem AM-Sender nicht mehr klar zu empfangen sind. Dann sollte R1 erhöht werden, wobei Widerstände bis 1 MOhm sinnvoll sind.



Im eingebauten Zustand der Platine ist R1 nur noch schwer zu erreichen. Deshalb ist es sinnvoll, den Widerstand über eine herausgeführte Steckbuchse anzuschließen. So kann man auch nachträglich noch den besten Gitterwiderstand finden. Die beiden Kabel habe ich direkt am Röhrensockel angelötet, und zwar am Pin 1 (g1) und am Pin 6 (g2, verbunden mit der Anode). Diese Modifikation kann man auch nachträglich noch bei eingebauter Platine erreichen. Wenn R1 schon eingebaut ist, kann er abgekniffen werden. An die Sockelkontakte kommt man auch noch im eingebauten Zustand heran.

 

R1 befindet sich nun rechts neben der Platine und ist jederzeit auswechselbar. In diesem Fall war übrigens der vorgesehene Widerstand mit 100 k genau richtig.



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