Das Retroradio Deluxe - Tipps und Hilfen

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 Hilfen zur Verdrahlung:
Größere Bilder als im Handbuch



Der Verdrahtungsplan auf Seite 13


Beginnen Sie am besten mit einem Teil der Verdrahtung, damit es übersichtlich bleibt:

Lautsprecher an LS1 und LS2.
Lautstärkepoti an P1_1, P1_2 und P1_3
Schalter am Lautstärkepoti an VBAT+ und an das Batteriefach (rot), GND an Batteriefach (schwarz)

Jetzt
ist bereits ein erster Test möglich. Das Radio findet meist den untersten Sender auf UKW. Danach kann man die Verdrahtung Stück für Stück fertigstellen.



Foto der Verdrahtung auf  S. 12


Mehr Lautstärke, von Georg Knaus

Ich habe mal am IC  LM386 zwischen Pin 1 und 8 einen 10 µF Kondensator angelötet. Lautstärkenverbesserung ist beträchtlich. Ich kam darauf, als ich das Datenblatt gelesen hatte. Pluspol an Pin 1.

Siehe auch: Mehr Lautstärke beim Franzis-Röhrenradio


Fehlersuche

Frage: Ich habe das Retroradio Deluxe UKW-Röhrenradio zu Weihnachten bekommen. Ich habe es zusammengebaut und es hat auch gleich funktioniert. Allerdings funktioniert es plötzlich nicht mehr. Jedes mal, wenn ich das Radio einschalte springt das Messgerät in den roten Bereich. Vorher war das nicht so. Seit dem es im rechten Bereich ist, kommt aus dem Lautsprecher ein Krächzen/Rauschen und die Sender sind auch mit eingeschalteter Röhre nur leise zu hören. Ab und zu kommt dann wieder für paar Sekunden ein lauter Ton vor, der dann gleich wieder leise wird. Zuvor, als es noch funktionierte, konnte ich die Sender klar und laut hören. An was liegt das? Es kann doch nicht sein, dass einfach so und so plötzlich das Radio nicht mehr richtig funktioniert. Können Sie mir weiterhelfen??

Anwort: Die wahrscheinlichste Ursache ist eine kalte Lötstelle oder eine Lötbrücke. Solche Fehler verhalten sich oft wie ein Wackelkontakt und können sich von allein ändern. In diesem Fall könnte z.B. eine Brücke zwischen de Anschlüssen von T1 die Sache erklären. Schauen Sie auch einmal die Verdrahtung zum Messgerät genauer an. Zum Test können Sie auch die Verbindung zum Messgeräte einmal ablöten.

Ergebnis: Genau das war das Problem. Jetzt funktioniert es wieder einwandfrei. Vielen Dank dafür! Noch eine kurze Frage. Beim Löten entsteht manchmal eine Flüssigkeit. Ist das normal und was kann man dagegen tun bzw. können auch Probleme aufgrund dieser Flüssigkeit entstehen? Also leitet die Flüssigkeit? Muss man da besonders aufpassen?

Antwort: Im Elektronik-Lötzinn befindet sich ein Harz als Flussmittel. Es soll die Lötstelle beim Löten vor dem Luftsauerstoff schützen. Es wird beim Abkühlen hart und isoliert sehr gut, kann also bleiben. Weil es nicht so schön aussieht, kann man es mit Spiritus und einem feinen Pinsel entfernen.


Erfahrungen von Ronald Stahlberg:

Trotzdem ich der totale Elektroniklaie bin, habe es geschafft, das neue Retroradio Deluxe - UKW-Röhrenradio zusammenzubauen. Man nehme sich genügend Zeit um alles sauber zu verlöten und siehe da, es funktioniert.

Ich lebe in einer Gegend, in der Lüneburger Heide, in der Radiohören über Antenne etwas problematisch sein kann. Hier gibt es noch richtige „Funklöcher“. Dieses Retroradio, mit seiner seltsam anmutenden Ringantenne, empfängt hier sogar besser als alle meine in der Fabrik hergestellten Radios mit Stab- oder Wurfantenne. Es ist bei mir jeden Morgen beim Frühstück in Gebrauch.

Anfängliche Empfangsschwierigkeiten ließen sich mit kleinen Korrekturen an beiden Spulen beheben. SP1 musste ich sehr weit zusammendrücken, um die unteren Frequenzen hören zu können. Ich habe auch einige kleine Versuche mit der SP2 gemacht, bis ich die optimale „Dehnung“ der Spule hatte. Dadurch habe ich erreicht, dass einige Sender empfangbar geworden sind, weil die entsprechenden Frequenzen nicht mehr so dicht zusammenliegen.

Radiohören ohne eingeschalteter Röhre ist mir nun aber doch, auch nur um Nachrichten zu hören, viel zu leise. Ich habe nun schon öfter gelesen, dass man an den Pin 1 und 8 des LM386 einen 10 µF Elko anlöten kann, um die Lautstärke zu erhöhen. Im Internet, auf YouTube, habe ich einen Bericht zu diesem Radio gefunden, in dem gesagt wurde, dass außer dem 10 µF Elko noch einen 10 Ω Widerstand eingelötet wurde. Leider wurde nicht weiter beschrieben wie und warum das gemacht wurde. Meine Fragen: warum zusätzlich diesen Widerstand? Wenn es Nutzen bringt, in welcher Reihenfolge lötet man diese beiden Teile ein?

Antwort: Ein Elko zwischen Pin 1 und Pin 8 hebt die interne Gegenkopplung auf und erhöht die Verstärkung. Mit einem Widerstand in Reihe kann man die Verstärkung wieder etwas reduzieren. Der Serienwiderstand dient also dazu, die Verstärkung so einzustellen, wie man sie braucht.

Wenn man die Verstärkung am LM386 erhöht, kann der Verstärker allerdings mit dem Einschalten der Röhre übersteuert werden. Es gibt noch ein besseres Mittel, die Verstärkung ohne Röhre zu erhöhen, die auch im Handbuch erwähnt wird. Man verkleinert R9 (470 k)  z.B. mit einem parallelen Widerstand im Bereich 100 k bis 470 k. Den optimalen Widerstand muss man ausprobieren, weil die Verstärkung der Röhre unterschiedlich sein kann. Außer man will ohne die Röhre arbeiten, dann darf es auch null Ohm oder ein zusätzlicher Schalter sein.

Eine Korrektur zum Handbuch:

S. 11, Liste der Widerstände. Die Farben für R11 sind falsch hagegeben. Korerkt ist:
R11: 10 Ohm (braun, schwarz, schwarz)


Abweichende Röhrendaten

Aus einer Mail von Andreas Heil:  ...  habe ich das Problem, dass die verbaute chinesische Röhre die Lautstärke nicht erhöht sondern sie nur leicht ansteigt und dann wieder abfällt. Eine Erhöhung der Lautstärke über den "Klangschalter" ist nur durch aufeinanderfolgendes aus- und einschalten möglich.

Inzwischen bin ich auch auf so einen Fall gestoßen. Bei einem Gerät habe ich eine Röhre entdeckt, die wesentlich mehr Anodenstrom zeigte als andere. Das Ergebnis ist in diesem Fall, dass die Anodenspannung unter 1 V absinkt. Die Röhre geht damit in die Sättigung und liefert nur ein sehr schwaches, verzerrtes Ausgangssignal. Nur für einen kurzen Moment beim Anheizen durchläuft die Röhre ein Gebiet optimaler Funktion. Wohlgemerkt, diese Röhre ist nicht schlecht, sondern eben zu gut. Was da helfen kann: Man baue einen kleineren Anodenwiderstand R6 im Bereich 10 k bis 47 k ein. Der optimale Wert ist gefunden, wenn die Anodenspannung etwa 3 V beträgt.



Detail-Schaltplan für die erweiterte Fehlersuche: Für höhere Auflösung: RadioDeluxeSch.pdf




Retroradio Deluxe - ohne Röhre



Per Post kam ein Brief bei Franzis an, der wurde dann eingescannt und als PDF per Email an mich weiter gesandt: "... möchte ich die stromfessende Röhre 6J1 durch eine Transistor-Verstärkerstufe ersetzen. Dazu benötige ich den Widerstandswert des Anodenwiderstandes der Röhre 6J1..."  Flashback 1965 - Der Transistor ist gerade auf dem Vormarsch und ersetzt nun die Röhren. Das macht Sinn, denn damals konnte man argumentieren: Warum brauche ich ein ganzes Watt an Heizleistung, nur um ein Signal mit weniger als 1 mW zu verstärken. 

Andererseits dachte ich, wer heute ein Röhrenradio baut, der hat eine ganz andere Motivation. Nostalgie, der schöne Klang und das Leuchten der Kathode, das ist schon etwas Verlustleistung wert. Oder wie Drahtlos es sagte: "Wenn die Kathode glüht, freut sich das Gemüt".

Aber egal, ich könnte ja mal versuchen, die Röhre durch einen Transistor zu ersetzen, rein aus technischem Interesse. Am besten mit einem Röhrensockel. Allerdings tut es einem ja um die Röhre leid ("Alte Röhren soll niemand zerstören", sagt Drahtlos). Doch da kam mir ein Zufall zu Hilfe. Eine EF95 war schon defekt. Es gab einen Sprung im Glas, und der Getterspiegel war weiß angelaufen.




Theoretisch könnte ein Transistor einfach an K, G und A angeschlossen werden. Der differentielle Innenwiderstand ist mit etwa 100 k vergleichbar, es müsste also gehen. Allerdings wurde in diesem Fall die Röhre stark positiv vorgespannt, damit sie bei nur 6 V arbeiten kann. Der Transistor wäre damit schon voll durchgesteuert. Deshalb muss noch ein eigener Basiswiderstand und ein Koppelkondensator her.



Eingebaut und getestet: Es ist tatsächlich sehr laut, aber der Klang ist schrecklich! Jede Menge Verzerrungen, das kann ich so nicht lassen. Aber da gibt es doch ein Radio mit ähnlicher Technik aber ohne Röhre, das UKW-Radio zum Stecken.



Ein Vergleich der Schaltungen zeigt den richtigen Weg: Einfach nur eine direkte Verbindung zwischen Poti und Eingang des Verstärkers. Im Retroradio muss man nur R9 überbrücken. Gesagt, getan, es reicht ein Draht vom Poti zum stehenden Widerstand R9 mit 470 kOhm. Die Röhre ist nun ohne Funktion, bleibt aber aus optischen Gründen drin. Und bei der Gelegenheit habe ich gleich noch eine kleine Innenantenne eingebaut. So war das ja auch bei den alten Röhrenradios. In den meisten Fällen kam man mit der Innenantenne aus. Gesamtergebnis des Umbaus: Auch ohne Röhre laut genug, Klang akzeptabel, läuft ohne Außenantenne, und bei emotionalem Bedarf an kalten Abenden kann die Röhrenheizung eingeschaltet werden.





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