Erdbeben-Sensor
von Andreas Biernath
An
dieser Stelle ein großes Dankeschön für den interessanten
Elektronik-Adventskalender 2015. Aufgrund Zeitmangel konnte ich mich
nicht mit dem IoT-Kalender beschäftigen. Daher ist die nachfolgende
Schaltung alleine mit den Bauteilen des Elektronik-Kalenders 2015
aufbaubar. Für die Glücklichen, die beide Kalender haben, gebe ich am
Ende noch ein paar Ideen, wie man beide kombinieren kann.
Aufgabe:
Die
Aufgabe der Schaltung liegt in der Warnung des Benutzers, sobald sich
ein Erdbeben ankündigt und es schon kleinste Erschütterungen gibt. Dazu
wird der Neigungssensor verwendet. Die drei Leuchtdioden (LED) zeigen
zu jeder Zeit den Status der Schaltung an:
-gelb = Spannungsversorgung angeschlossen
-rot = Erschütterungen registriert
-grün = keine Gefahr
Es
kann sein, dass beim Anlegen der Versorgungsspannung (Anschluss der
Batterie) die rote LED aufleuchtet. Ist dieses der Fall, muss der
Schalter S1 kurz betätigt werden, damit springt die Schaltung in den
Überwachungsmodus zurück. Ebenso muss S1 betätigt werden, wenn die
Schaltung aufgrund einer Erschütterung ausgelöst hat. Probieren Sie es
aus, ab welcher Erschütterungsstärke der Sensor anspricht.
Funktionalität:
Die
gelbe LED wird in Reihe mit dem 10k-Widerstand direkt an die Batterie
geschaltet und leuchtet somit auf, sobald die Versorgungsspannung
korrekt und nicht verpolt anliegt. Normalerweise kann man auch einen
1k-Widerstand nehmen, nur war kein zweiter im Kalender verfügbar
Für
die folgende Beschreibung wird angenommen, dass kein Alarm ausgelöst
wurde, also die grüne LED leuchtet.In diesem Fall wird die Basis von
den Transistoren T2 und T3 über einen Stromfluss durch die rote
Leuchtdiode, R2 und S2 versorgt. Da schon wenige Milliampere
ausreichen, bleibt die rote LED dunkel. Damit schalten beide
Transistoren nun den Collektor-Emitter-Weg frei. Die grüne LED beginnt
über T3 zu leuchten. Ebenso wird über R3 und T2 der Transistor T1 daran
gehindert, durchzuschalten.
Passiert nun ein Erdbeben und S2
öffnet kurz den Strompfad, sperren T2 und T3 sofort. Die grüne LED geht
aus und T1 wird nicht mehr daran gehindert, den Collektor-Emitter-Weg
über R3 einzuschalten. Damit leuchtet die rote LED. Falls das Erdbeben
wieder aufhört und S2 schließt, bleibt T1 durchgesteuert, da T1 die
Basis von T2 auf Nullpotential hält. Soll nun die Schaltung wieder
zurückgesetzt werden, muss S1 gedrückt werden. Damit wird die Basis von
T1 auf Null gezogen und T1 hört auf zu leiten. Zeitgleich erlischt die
rote LED und der Ausgangszustand ist wieder erreicht. Damit entspricht
die Schaltung einer Flip-Flop-Funktionalität, wobei ein Eingang negiert
ist.
Erweiterungen:
Wem
wie mir "nur" der Conrad-Adventskalender zur Verfügung steht, kann
dennoch ein paar interessante Erweiterungen an der Schaltung vornehmen.
So kann man den Erschütterungssensor durch einen Alustreifen ersetzen,
diesen zwischen Tür und Rahmen befestigen und somit erkennen, sobald
jemand die Tür geöffnet hat. Oder man benutzt einen Fotowiderstand und
hat mit passender Gegenlichtquelle eine Lichtschranke realisiert.
Wer
jetzt IoT-Kalender-Eigentümer ist und bis hierhin sich durchgehalten
hat, dem möchte ich auch eine kurze Anregung hier geben:
In
Verbindung mit dem digitalen Sensoreingang von Tag6 kann man eine
ortsunabhängige Detektion des Bebens vornehmen. Dabei wird die rote LED
durch einen Optokoppler ersetzt, dessen Ausgang anstelle des Tasters
verwendet wird. Per W-Lan wird dann bspw. aus dem Keller an den Heim-PC
ein Alarm übertragen, wenn sich ein Einbrecher nähert oder die Tür
geöffnet wird. Oder man kann, bei ausreichenden
Datenübertragungsmöglichkeiten, den Erdbebensensor weit weg
installieren, um so noch früher auf die Gefahren eines Bebens
hingewiesen zu werden.