Adventskalender UKW-Radio 2013            

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Vorwort
 
Ein Radio selbst bauen und das selbst gebaute Radio dann intensiv nutzen, das macht jede Menge Spaß. Das fertige UKW-Radio bringt zu jeder Tageszeit guten Empfang. Sie hören Ihre lokalen UKW-FM-Sender mit gutem Klang und hoher Lautstärke. Aber erst einmal wird experimentiert. Jeden Tag öffnen Sie ein Türchen des Kalenders, nehmen ein neues Bauteil heraus und verwenden es in der allmählich wachsenden Schaltung. Viele kleine Experimente stellen die einzelnen Bauteile in ihrer Funktion vor.
 
Das FM-Radio ist einfach aufzubauen und bietet dennoch viele Möglichkeiten. Der Bau erfolgt Schritt für Schritt. Es gibt zahlreiche Varianten und Optionen. Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Antennen und empfangen Sie nahe und fernere Sender. Am Ende stehen Ihnen mehrere mögliche Schaltungen zur Verfügung. Sie selbst entscheiden, wie Ihr ganz individuelles Radio aussehen soll.
 
Wir wünschen viel Freude und eine frohe Adventszeit!
 
Inhalt
 
1 Der  Lautsprecher 2
2 Elektrische Geräusche. 2
3 Batterieanschluss. 3
4 Die Steckplatine. 4
5 Ein Schaltkontakt 5
6 Die Leuchtdiode. 6
7 Ein Elektrolytkondensator 7
8 Lautsprecher-Verstärker 8
9 Signaleingang. 9
10 Tongenerator 10
11 Spannungsstabilisierung. 11
12 UKW-Empfang. 12
13 Verbesserter Klang. 14
14 Entstörung. 15
15 Senderwahl 16
16 Lautstärkeregler 17
17 Frequenz-Reset 18
18 Mehr Lautstärke. 20
19 Poti-Abstimmung. 21
20 Sender halten. 22
21 Berührungssensor 23
22 Feinabstimmung. 25
23 Richtungstasten. 26
24 Weicher Klang. 27
 


1 Der  Lautsprecher
 
Öffnen Sie das erste Türchen Ihres Kalenders. Nehmen Sie den Lautsprecher mit angelöteten Drähten aus dem Fach und untersuchen Sie ihn genau, denn der Lautsprecher ist eines der wichtigsten Bauteile in einem Radio. Auf der Vorderseite befindet sich die Membran. Sie lässt sich vorsichtig etwas nach innen drücken. Wenn Sie mit dem Finger auf die Membran klopfen, entsteht ein Geräusch. Da zeigt zugleich das Prinzip des Lautsprechers. Eine Bewegung der Membran erzeugt Schall.
 
 
 
 

 
2 Elektrische Geräusche
 
Öffnen Sie das zweite Türchen und nehmen Sie einen Widerstand mit 1 kΩ (Kiloohm) heraus. Er trägt Farbringe mit den Farben Braun (1), Schwarz (0) und Rot (00), was 1000 Ohm bedeutet. Ein vierter, goldener Ring steht für die Toleranzklasse 5%. Widerstände dienen oft dazu, eine Stromstärke zu verringern. In diesem Fall soll der Widerstand in Reihe zum Lautsprecher an die Batterie gelegt werden. Er sorgt dafür, dass der Strom durch den Lautsprecher begrenzt wird. Halten Sie die Bauteile so zusammen, dass ein geschlossener Stromkreis entsteht. Beim Anschluss an die Batterie hören Sie ein leises Knacken aus dem Lautsprecher. Auch beim Öffnen des Stromkreises entsteht ein Geräusch. Der Strom durch den Lautsprecher führt zu einer kleinen Bewegung der Membran, wodurch ein Schallimpuls erzeugt wird. Auf der Rückseite befindet sich ein starker Magnet. Im Inneren verborgen gibt es eine Drahtspule, deren beide Anschlüsse mit den Kontakten und den angelöteten Kabeln verbunden sind. Die Membran lässt sich deshalb durch einen elektrischen Strom bewegen.
 

 
 

 


 
 
3 Batterieanschluss
 
 
Hinter dem Türchen Nr. 3 finden Sie einen Batterieclip zum Anschluss an die 9-V-Batterie. Die Anschlussdrähte sind farbig markiert. Der rote Draht führt zum Pluspol, der schwarze zum Minuspol. Widerholen Sie das kleine Experiment des zweiten Tages noch einmal mit dem Batterieclip. Wieder entsteht das bekannte Knacken.
 
Testen Sie die Funktion des Lautsprechers auch mit vertauschen Batterieanschlüssen. Zwar ändert sich dann die Richtung der Membranbewegung, aber das Geräusch bleibt gleich. Der Versuch zeigt, dass die Stromrichtung für den Lautsprecher beliebig ist. Aber Achtung, bei den folgenden Versuchen mit integrierten Schaltungen muss die Polarität stimmen. Plus- und Minuspol dürfen dann nicht mehr vertauscht werden. 
 

 

 
4 Die Steckplatine
 
Das vierte Türchen verbirgt eine Labor-Steckplatine, auf der alle folgenden Versuche aufgebaut werden sollen. Mit dieser Steckplatine vereinfacht sich der Aufbau komplizierter Schaltungen. Das Steckfeld mit insgesamt 270 Kontakten im 2,54-mm-Raster sorgt für eine sichere Verbindung der Bauteile.
 
Das Steckfeld hat im mittleren Bereich 230 Kontakte, die jeweils durch vertikale Streifen mit 5 Kontakten leitend verbunden sind. Zusätzlich gibt es am Rand 40 Kontakte für die Stromversorgung, die aus zwei horizontalen Kontaktfederstreifen mit 20 Kontakten bestehen. Das Steckfeld verfügt damit über zwei unabhängige Versorgungsschienen.
 
Das Einsetzen von Bauteilen benötigt relativ viel Kraft. Die Anschlussdrähte knicken daher leicht um. Wichtig ist, dass die Drähte exakt von oben eingeführt werden. Dabei hilft eine Pinzette oder eine kleine Zange. Ein Draht wird möglichst kurz über dem Steckbrett gepackt und senkrecht nach unten gedrückt. So lassen sich auch empfindliche Anschlussdrähte wie die verzinnten Enden der Anschlussdrähte des Batterieclips und des Lautsprechers ohne Knicken einsetzen.
 
Bauen Sie den einfachen Stromkreis mit Widerstand und Lautsprecher noch einmal auf der Steckplatine auf. Beim Aufstecken des Batterieclips ertönt wieder das schon bekannte Knacken aus dem Lautsprecher.
 

 

 
5 Ein Schaltkontakt
 
 
Komplexere Schaltungen benötigen Drahtverbindungen. Den passenden Schaltdraht finden Sie hinter dem fünften Türchen. Schneiden Sie passende Drahtstücke ab und entfernen Sie an den Enden die Isolierung auf einer Länge von etwa 8 mm. Zum Abisolieren der Drahtenden hat es sich als praktisch erwiesen, die Isolierung mit einem scharfen Messer rundherum einzuschneiden. Achtung, dabei sollte der Draht selbst nicht angeritzt werden, weil er sonst an dieser Stelle leicht bricht.
 
Mit dem Draht lässt sich auch ein einfacher Schalter bauen. Er besteht aus zwei blanken Drahtstücken mit etwas Abstand, die sich leicht bewegen lasen. Schneiden Sie dazu Drahtstücke von 2 cm Länge ab und entfernen Sie die Isolierung komplett. Mit dem Finger lassen sich die beiden blanken Drähte zusammendrücken, sodass der Stromkreis geschlossen ist. Bei jeder Betätigung des Schalters hört man ein leises Knacken aus dem Lautsprecher.
 
Ein zusätzlicher kurzer Draht wird als Zugentlastung eingebaut, um die weichen Anschlussdrähte zu schonen. Der Batterieclip sollte immer verbunden bleiben, damit die Anschlüsse nicht übermäßig abnutzen. Nach dem Ende eines Versuchs kann die Batterie von Clip gelöst werden.
 
 

 
 

 
 
 
 
6 Die Leuchtdiode
 
Hinter dem Türchen Nr. 6 verbirgt sich eine grüne Leuchtdiode (LED). Die LED soll später als Betriebsanzeige für das Radio verwendet werden. So sieht man immer, ob die Batterie richtig herum angeschlossen ist und noch genügend Spannung hat. Die LED darf niemals direkt mit der Batterie verbunden werden und wird hier mit einem Vorwiderstand von 1 kΩ betrieben. Beachten Sie die Einbaurichtung. Der kurze Anschlussdraht ist die Kathode und wird mit dem Minuspol der Batterie verbunden.
 
Der Schalter und der Lautsprecher sind parallel zur LED angeschlossen, damit ein zusätzliches kleines Experiment durchgeführt werden kann. Wenn Sie den Schalter schließen, entsteht wieder ein leises Knacken. Gleichzeitig geht die LED aus. Der geringe Widerstand des Lautsprechers führt dazu, dass der der gesamte Strom durch den Lautsprecher fließt und die LED keinen Strom mehr erhält.
 

 
 

 
 
 
 
7 Ein Elektrolytkondensator
 
Öffnen Sie das Türchen Nr. 7 und nehmen Sie einen Elektrolytkondensator (Elko) mit einer Kapazität von 100 µF (Mikrofarad) heraus. Beachten Sie beim Einbau die Polung. Der Minuspol ist durch einen weißen Streifen gekennzeichnet und hat den kürzeren Anschluss. Ein Kondensator enthält zwei voneinander isolierte Metallfolien, die elektrisch aufgeladen werden können. Der Kondensator wird damit zu einem Speicher elektrischer Energie.
 
Der Elko lädt sich in diesem Versuch bis auf die Spannung der LED von etwa 2 V auf. Er speichert dabei so viel Energie, dass beim Schließen des Schalters ein lauter Knack entsteht. Für einen sehr kurzen Moment wird ein Strom durch den Lautsprecher geleitet, der mehrfach größer ist als der Strom durch den Vorwiderstand.
 

 
 


 
 
8 Lautsprecher-Verstärker
                              
 
Hinter dem achten Türchen kommt eine integrierte Schaltung (ein IC) mit acht Anschlüssen zum Vorschein. Dieses IC vom Typ LM386 ist ein kompletter Lautsprecherverstärker für Batteriebetrieb. Das IC ist intern aus vielen Transistoren und Widerständen aufgebaut.
 
Die acht Beinchen des integrierten Schaltkreises sind zunächst noch etwas gespreizt und müssen parallel ausgerichtet werden. Erst dann lässt sich das IC problemlos in die Steckplatine einsetzen. Falls Sie es einmal herausnehmen möchten, sollte es vorsichtig mit einem Schraubendreher ausgehebelt werden, damit die Anschlussbeinchen nicht umknicken. Beim Einsatz in einer Schaltung muss unbedingt auf die korrekte Einbaurichtung geachtet werden. Eine Markierung an der linken Seite kennzeichnet den Pin 1 und den Pin 8.
 
Der Pin 4 des ICs liegt am Minuspol der Batterie, der Pluspol ist mit Pin 6 verbunden. Am Pin 5 liegt der Ausgang. Der Lautsprecher wird hier über einen Elko angeschlossen. Am Pin 5 des LM386 liegt eine mittlere Ausgangsspannung von ca. 4 V. Deshalb muss der Pluspol des Elkos zum IC weisen, der mit einem weißen Balken markierte Minuspol zum Lautsprecher. Am Pin 2 des ICs liegt der Eingang. Hier ist ein Stück Draht angeschlossen. Berühren Sie das freie Ende des Drahtes. Aus dem Lautsprecher hören Sie dann leise Störgeräusche wie z.B. ein Brummen oder Summen. Es stammt von den elektrischen Leitungen und Geräten im Raum und wird von Ihrem Körper wie von einer Antenne aufgefangen, verstärkt und hörbar gemacht. Dieser einfache Brummtest ist hilfreich bei der Überprüfung eines Verstärkers und kann auch später am fertigen Radio z.B. zur Fehlersuche eingesetzt werden. 
 

 
 


Eine Rückmeldung zu Versuch 8 und 9 von Richard Zimmer:

Der Conrad Adventskalender UKW Radio ist von der Zusammenstellung, der Beschreibung und den kleinen Lernschritten ein hervorragendes Produkt. Mein Sohn hat, durch das gemeinsame Erarbeiten der einzelnen Schritte bereits heute, am Tag 9 sehr viel gelernt. Vielen  Dank dafür. Insbesondere die über einen begrenzten Zeitraum gehenden Einzelschritte, welche immer von einem kleinen Experiment begleitet sind, machen den Adventskalender zu einem genialen didaktischen Werkzeug. Ich hoffe, nächstes Jahr gibt es wieder einen Bausatz als Adventskalender, natürlich dann einen anderen. Ich werde auf jeden Fall in der Vorweihnachtszeit danach suchen.

Problem:  Am Tag 8 wir der Verstärker LM386 eingeführt. Leider ist dieser Schritt nicht erfolgreich! Es entstehen keinerlei Brummgeräusche! Auch die Schritte 9. und 10. bringen keinerlei Ergebnis. Ich hätte zumindest bei der Rückkopplung in Schritt 10 einen hörbaren Ton erwartet.
Ich habe heute mit dem 'Fachmann für elektronische Bauteile' bei Conrad Elektronik gemeinsam alle Bauteile einzeln ausgetauscht um festzustellen, ob
eines der Bauteile defekt ist. Diese Versuche führten zu keinerlei Erfolg.  Auch die verwendete Baterie ist neu und zeigt im Leerlauf eine Spannung von
9.4V an. Im Betrieb mit der Leuchtdiode und deren Vorwiderstand sind es noch 9,3V.

Lösungsvorschlag: An den meisten Orten im Haus gibt es ausreichend starke Wechselfelder  von 50-Hz-Netzleitungen. Dann wird ein Brummen eingekoppelt. Sie können versuchen, näher an eine Lampe zu gehen. Oder Sie können den Minuspol der Schaltung erden, um den Effekt zu verstärken. Noch eine Alternative:  Berühren Sie mit einem anderen Finger abwechselnd den Pluspol und den Minuspol. Dann knackt es gut hörbar. Alle diese Versuche gehen besser wenn Sie einen Resonanzkörper für den Lautsprecher verwenden.
 
Erfolg: Durch diesen, und ein paar weitere Versuche konnte ich denn Effekt in Schritt 9 hinbekommen. Zuerst versuchte ich den Aufbau in der Nähe einer Lampe (Energiesparlampe), ohne Erfolg. Dann ersetze ich das kurze Stück Schaltdraht, welches als Antenne eingesetzt ist, gegen den gesamten, vorsichtig auseinandergewickelten, Rest des Schaltdrahtes (etwa 80cm). Dies brachte den erwünschten Erfolg. Jetzt war die typische Netzeinstrahlung aus dem Lautsprecher zu vernehmen.


 
9 Signaleingang
 
Hinter dem Türchen Nr. 9 finden Sie einen weiteren Kondensator. Diesmal handelt es sich um einen keramischen Scheibenkondensator mit einer Kapazität von 100 nF (Nanofarad). Der Aufdruck 104 steht für 100.000 pF (Pikofarad). Die Kapazität ist gerade ein Tausendstel der Kapazität des Elkos mit 100 µF. Mit 100 nF erfüllt der keramische Kondensator seinen Zweck als Koppelkondensator am Eingang des Verstärkers optimal.
 
Beim Fingertest entsteht das gleiche Geräusch wie beim Versuch des letzten Tages. Die Tonsignale werden also unverändert weitergeleitet. Die Aufgabe des Kondensators besteht in der späteren Radioschaltung darin, einen Gleichspannungsanteil von der Ton-Wechselspannung zu trennen. Tatsächlich hat der LM386 zwei Eingänge am Pin 2 (invertierter Eingang) und am Pin 3 (nicht-invertierter Eingang). Beide Eingänge zeigen in diesem Versuch die gleiche Wirkung.
 

 
 


 
10 Tongenerator
 
Öffnen Sie das zehnte Türchen und nehmen Sie einen weiteren Widerstand heraus. Er trägt die Farbringe Braun, Schwarz, Orange und hat 10 kΩ. Mit diesem zusätzlichen Bauteil wird der Verstärker zu einem Tongenerator.
 
Damit Eigenschwingungen entstehen, muss der nicht-invertierende Eingang am Pin 3 des LM386 über einen Kondensator und einen Widerstand mit dem Ausgang verbunden werden. Die Schwingungen des Verstärkers werden über den Lautsprecher als lauter Ton hörbar.
 


 

 

11 Spannungsstabilisierung
 
Hinter dem Türchen Nr. 11 finden Sie ein IC vom Typ 7530 mit drei Anschlussbeinchen. Es handelt sich um einen 3-V-Spannunsgregler. Während der Endverstärker in einem weiten Bereich möglicher Betriebsspannungen arbeitet, benötigt die eigentliche Radioschaltung eine möglichst stabile Spannung von 3 V. Der Spannungsregler 7530 löst diese Aufgabe. An seinem Eingang (Mittelpin) wird der Pluspol der Batterie angeschlossen, während der Massepin (links) am Minuspol liegt. Am Ausgang (Pin rechts) steht dann eine stabile Spannung von 3 V. Achten Sie auf die Einbaurichtung, wobei die flache bedruckte Seite zur Mitte der Steckplatine weist.
 
Die Funktion des Spannungsreglers wird hier mit der grünen LED überprüft. Bei korrektem Anschluss des Spannungsreglers leuchtet die LED gut sichtbar, aber deutlich schwächer als bisher. Die Ausgangsspannung wird auch bei stark schwankender Eingangsspannung konstant gehalten.  Der NF-Verstärker bleibt bei diesem Versuch aufgebaut. Seine Betriebsspannung ist weiterhin 9 V.
 

 

 
 
 
12 UKW-Empfang
 
Öffnen Sie das Türchen Nr. 12 und nehmen Sie eine kleine Platine heraus. Dies ist das Herzstück Ihres UKW-Radios, die Empfangsplatine mit dem UKW-IC TDA7088. Außer dem IC befinden sich viele kleine Kondensatoren, eine Abstimmdiode und zwei gedruckte Spulen auf der Platine.
 
Für den ersten Versuch werden nur drei Anschlüsse benötigt. Die Betriebsspannung von 3 V wird über GND (-) und BAT (+) zugeführt. Am NF-Ausgang (N) erscheint dann das Tonsignal. Zwei Widerstände sorgen für die richtige Eingangsspannung am Endverstärker.
 
Die LED wird nun in Reihe zum Eingang des Spannungsreglers eingebaut. Das hat den Vorteil, dass kein zusätzlicher Betriebsstrom benötigt wird, der die Batterielebensdauer verkürzen könnte.
 
Obwohl das Radio noch lange nicht fertig ist, können Sie nun mit etwas Glück bereits einen Radiosender hören. Die Leitungen auf der Platine selbst arbeiten als kurze Antenne. Der Empfang kann klarer werden, wenn Sie Ihre Hand als zusätzliche Antenne in die Nähe des Radios halten. Da die Anschlüsse für die Abstimmung noch nicht verwendet werden, ist die Empfangsfrequenz zufällig. Durch kurzes Berühren der Kontakte Bat (+), S, R und GND (-) auf der Empfangsplatine können Sie aber auf einen andern Sender umschalten.
 

 
 


 
 
13 Verbesserter Klang
 
Ein weiterer Elko mit 100 µF findet sich hinter dem Türchen Nr. 13. Er wird nun parallel zur Batterie geschaltet, wobei wieder unbedingt auf die richtige Polarität geachtet werden muss. Der weiße Balken auf dem Elko markiert den Minuspol. Vor allem bei einer schwachen Batterie konnte es bisher zu Verzerrungen oder sogar zu knatternden Geräuschen kommen, die mit dem zusätzlichen Kondensator vermieden werden. Eine weitere Klangverbesserung bringt die Verwendung des zweiten Eingangs des Verstärkers am Pin 3. Dieser Eingang wird an Masse (GND) gelegt. Auch alle folgenden Versuche legen Pin 3 an GND.
 
Außerdem wird nun ein Antennendraht am Anschluss A eingesetzt. Verwenden Sie dafür einen Drahtabschnitt von 20 cm Länge. Eine solche kurze Antenne reicht bereits für einen klaren Klang. Eine Berührung der Batterie kann den Empfang noch weiter verbessern. Sie wirkt wie eine Erdung des Empfängers und liefert ein wirksames Gegengewicht zur Antenne. 
 
 


 


 
14 Entstörung
 
Das Türchen Nr. 14 bringt einen weiteren Scheibenkondensator mit 100 nF (104). Er wird am Eingang des Spannungsreglers angeschlossen und verhindert mögliche Störungen beim Betrieb des Radios. Der Kondensator puffert die Eingangsspannung des Spannungsreglers und verhindert schnelle Spannungsänderungen. So werden auch ungewollte Regelschwingungen vermieden, die den Empfang beeinträchtigen könnten. Meist merkt man keinen Unterschied beim Empfang mit und ohne den Kondensator. Es handelt sich um eine übliche Vorsichtsmaßnahme beim Einsatz von Spannungsreglern.
 
 

 


 
15 Senderwahl
 
Ein kleiner Tastschalter findet sich im Fach Nr. 15. Damit kommen Sie einen Schritt weiter auf dem Weg zur bequemen Senderwahl. Das Radio-IC besitzt dazu den Scan-Eingang (S). Der Tastschalter liegt zwischen der positiven Betriebsspannung und dem Eingang S.
 
Ein kurzer Druck auf den Tester bewirkt, dass jeweils der Sender auf der nächst höheren Frequenz gesucht wird. Wenn Sie bereits den letzten Sender gehört hatten, sucht der Empfänger vergeblich weiter. Einen Weg zurück gibt es bisher noch nicht. Sie können aber die Batterie abnehmen und nach einer Wartezeit von einigen Sekunden neu anschließen, um eine Station auf einer tieferen Frequenz zu empfangen und einen neuen Suchvorgang zu starten.
 
 

 
 



 
16 Lautstärkeregler
 
Hinter dem Türchen Nr. 16 finden Sie einen Einstellregler mit 50 kΩ. Es handelt sich um einen einstellbaren Widerstand mit drei Anschlüssen. Ein Schleifkontakt teilt den Widerstand in zwei Hälften, sodass sich ein Spannungsteiler ergibt. Dieses kleine Potentiometer (Poti) wird auch als Trimmer oder Trimmpoti bezeichnet.
 
Setzen Sie den Trimmer zwischen die Radioplatine und den Endverstärker. Nun können Sie die Lautstärke stufenlos einstellen. Am linken Anschlag geht die Lautstärke ganz auf Null zurück, am rechten Anschlag ist sie maximal.
 
 

 
 




17 Frequenz-Reset
 
Öffnen Sie das Fach Nr. 17 und nehmen Sie einen weiteren Tastschalter heraus. Er wird nun am Reset-Eingang R der Empfangsplatine angeschlossen. Ein Druck auf Reset stellt die Empfangsfrequenz wieder ganz an das untere Ende des UKW-Bereichs. Mit dem Scan-Taster starten Sie dann jeweils einen neuen Suchvorgang.
 
Auf der Empfängerplatine befindet sich eine Abstimmdiode, deren Kapazität sich in Abhängigkeit von der anliegenden Gleichspannung ändert. Je kleiner die Kapazität, desto größer wird die Frequenz. Eine größere Gleichspannung zwischen dem Pluspol (BAT) und dem R-Eingang erhöht die Frequenz. Der R-Taster setzt die Gleichspannung an der Abstimmdiode auf Null und stellt damit die kleinste Frequenz knapp unterhalb 87,5 MHz ein. Tatsächlich befindet sich noch ein zusätzlicher Kondensator mit 100 nF auf der Platine, der die aktuelle Abstimmspannung hält. Dieser Kondensator wird durch den Reset-Taster entladen. Mit jedem Druck auf den Scan-Taster beginnt ein neuer Suchlauf. Die Abstimmspannung ändert sich dabei so lange, bis ein neuer Sender gefunden wurde.
 
Welcher Sender gefunden wird, hängt stark von der verwendeten Antenne ab. Mit einer Antennelänge von 20 cm werden nur starke Sender empfangen. Testen Sie auch einmal längere Antennen und schließen Sie einen Draht mit einer Länge bis zu einem Meter an. Alternativ kann der lange Draht auch als Gegengewicht zur eigentlichen Antenne an der GND-Leitung bzw. dem Minuspol der Batterie der Schaltung angeschlossen werden.
 


 
 


 
 
18 Mehr Lautstärke
 
Hinter dem Türchen Nr. 18 finden Sie einen Widerstand mit 2,2 kΩ (Rot, Rot, Rot). Damit kann die Lautstärke erhöht werden. Der Widerstand am NF-Ausgang der Radio-Platine bestimmt die Ausgangsspannung. Der 2,2-kΩ-Widerstand bringt im Vergleich zum bisherigen  1-kΩ-Widerstand etwa die doppelte Lautstärke. Wenn Sie es gerne noch lauter hätten können Sie an dieser Stelle auch den 10-kΩ-Widerstand verwenden. Allerdings besteht dann bei voll aufgedrehter Lautstärke bereits die Gefahr einer Übersteuerung des Verstärkers, was zu starken Verzerrungen führt.
 
Für noch mehr Lautstärke und einen volleren Klang legen Sie den Lautsprecher auf einen Resonanzkörper wie z.B. ein geöffnetes Türchen des Kalenders. Auf der Rückseite finden Sie die Vorlage für ein kleines Radiogehäuse, das ebenfalls als Lautsprecherbox dienen kann. Schneiden Sie dazu den Karton aus, kleben Sie ihn zu einer geschlossenen Box zusammen und schneiden Sie ein ca. 1 cm großes Schallloch hinein, auf das der Lautsprecher gelegt werden kann. Damit verbessert sich vor allem die Tiefenwiedergabe. Alternativ kann der Lautsprecher auch in die Box geklebt werden.
 
 

 
 

    
 
 
19 Poti-Abstimmung                      
 
Bisher wurde das Radio mit Tasten abgestimmt. Nun soll dazu das Poti für diesen Zweck eingesetzt werden. Dazu wird ein weiterer Widerstand mit 470 kΩ (Gelb, Violett, Gelb) benötigt. der hinter dem Türchen Nr. 19 zum Vorschein kommt. Die Spannung der Abstimmdiode liegt direkt am Reset-Pin des Radiobausteins. Statt über einen Schalter kann sie auch über ein Poti beeinflusst werden. Dabei bewirkt eine kleinere Spannung eine höhere Frequenz und umgekehrt.
 
Mit dieser Änderung können Sie nun jeden Sender gezielt einstellen. Linksdrehung führt zu tieferen Frequenzen bis 87,5 MHz, Rechtsdrehung stimmt auf hohe Frequenzen bis zu 108 MHz ab. Trotz des kleinen Drehknopfs fällt die genaue Abstimmung auf einen Sender nicht schwer, weil der Widerstand von 470 kΩ für einen großen Fangbereich sorgt. Sobald Sie einen Sender ungefähr getroffen haben, leistet das Radio selbst die Feinabstimmung. Der Tastschalter am S-Eingang kann in der Schaltung bleiben, hat aber nun keine Funktion.
 
 

 
 

 

 
 
20 Sender halten                               
 
Das Fach Nr. 20 enthält einen Widerstand mit 100 kΩ (Braun, Schwarz, Gelb). Er ersetzt den bisherigen 470-kΩ-Widerstand in der Schaltung. Zusätzlich wird der zweite Taster in Reihe geschaltet.  Eine Poti-Abstimmung auf einen neuen Sender ist deshalb nur möglich, solange der rechte Taster gedrückt wird. Lässt man ihn los, bleibt die zuletzt eingestellte Frequenz gehalten. Damit verringert sich die Gefahr einer unbeabsichtigten Verstellung des Wunschsenders.
 
Nun hat auch der linke Taster wieder eine Funktion. Mit ihm können Sie die Stationen oberhalb der eingestellten Wunschfrequenz wählen. Oft liegen Sender für eine ähnliche Zielgruppe nebeneinander auf der Skala. Sie könnten dann mit dem Poti den untersten Ihrer Lieblingssender einstellen und dann beide Taster mit den Funktionen Reset und Scan wie gewohnt verwenden.
 
 


 
 


 
 
21 Berührungssensor
                         
Im Fach Nr. 21 finden Sie einen Widerstand mit 220 kΩ (Rot, Rot, Gelb). Damit eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten für die Abstimmung des Radios. Eine kurze Berührung der Drähte reicht aus um einen neuen Sender einzustellen.
 
Die erweiterte Schaltung verfügt über drei Anschlussdrähte nach außen: +3 V, Abstimmung und 0 V. Berühren Sie den Minusanschluss und ganz leicht und nur sehr kurz den Abstimmeingang am 220-kΩ-Widerstand. Es wird ein Sender auf einer höheren Frequenz eingestellt. Berühren Sie stattdessen den Plusanschluss und den Abstimmeingang, wird eine tiefere Frequenz gefunden.
 
Sie können das Radio also nun alternativ zu den Tasten allein durch Berühren in beide Richtungen abstimmen. Allerdings schießt man dabei sehr leicht über das Ziel hinaus und landet dann auf Frequenzen außerhalb des gewünschten Bereichs. Diese Art der Bedienung erfordert äußerstes Geschick.
 
 

 
 


 
 
22 Feinabstimmung
 
Öffnen Sie das Türchen Nr. 22 und nehmen Sie einen Elko mit 22 µF heraus. Damit lässt sich die Abstimmung wesentlich verbessern. Die Abstimmspannung ändert sich langsamer, sodass es leichter wird, einen Wunschsender zu finden. Das Radio kann daher ganz auf die Tastschalter verzichten. Bauen Sie passende Kontaktstellen mit drei blanken Drahtstücken auf der Steckplatine.
 
Durch mehr oder weniger starke Berührung der Drähte kann schneller oder langsamer abgestimmt werden. Zwischen Finger und Draht bildet sich ein Übergangswiderstand, der stark von der Hautfeuchtigkeit und vom ausgeübten Druck abhängt.
 
Eine weitere Verbesserung des Radios erreichen Sie mit einer anderen Antennenform. Bauen Sie dazu eine Schleifenantenne mit einem Umfang bis zu einem Meter. Die Drahtschleife liegt am Antenneneingang und an GND. Sie kann einfach neben der Steckplatine auf dem Tisch liegen. Das Radio kommt damit ohne ein Antennen-Gegengewicht aus und reagiert kaum noch auf nahe Gegenstände oder Personen.
 
 
 
 
 

 
23 Richtungstasten
 
Einen Widerstand mit 1 MΩ (Braun, Schwarz, Grün) finden Sie hinter dem Türchen Nr. 23. Die Hoch-Runter-Steuerung soll nun in etwas veränderter Form wieder mit den Tastschaltern realisiert werden. Die Funktion ist gleich wie bei der Berührungssteuerung vom letzten Tag. Die Tastschalter sind aber einfacher zu bedienen. Der größere Widerstand sorgt dafür, dass die Frequenzänderung auch bei direktem Kontakt durch die Schalter langsam genug wird.
 
Gegenüber der ursprünglichen Steuerung mit Reset- und Scan-Taster hat man nun den Vorteil, dass man auch nach unten abstimmen kann. Beim Suchen nach dem besten Programm kann man also leicht wieder zu einem gerade gehörten Sender zurückkehren.
 

 
 

 
 
 
24 Weicher Klang
 
Das letzte Türchen verbirgt einen weiteren Kondensator mit 100 nF (104). Setzen Sie diesen  Kondensator zur Veränderung des Klangs ein. Der relativ kleine Lautsprecher bringt eine Überbetonung der hohen Töne. Parallel zum Lautstärkeregler eingesetzt bewirkt der Kondensator dagegen eine Absenkung der Höhen. Damit können Sie einen ausgeglichenen Klang erreichen.  Wichtig ist auch das Zusammenspiel mit Ihrer selbst gebauten Lautsprecherbox, die ebenfalls für einen volleren Klang sorgt. Testen Sie das Radio mit und ohne Höhenabsenkung, das Ergebnis ist sicherlich Geschmackssache.   
 
Diese letzte Schaltung bietet Anregungen für eigene Experimente. Hier wurden wieder die beiden Tastschalter für Scan und Reset eingebaut. Im Laufe der Experimente haben Sie jedoch verschiedene Arten der Abstimmung kennengelernt. Entscheiden Sie selbst, welche Variante für Sie sinnvoll ist und ob Sie das Poti lieber für die Abstimmung oder für die Lautstärke verwenden möchten. Experimentieren Sie auch mit verschiedenen Antennen. Am Ende steht dann Ihr ganz eigenes, individuell entwickeltes Radio.
 
 

 
 

 


 


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