Das KW-Loop-Audion bis 20 MHz          


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Video: http://youtu.be/duTNz067RRs

Es gibt viele Gründe eine magnetische Loop-Antenne einzusetzen, Ein Grund ist die gringere Antennengröße, ein anderer ist der bessere Störabstand im Vergleich zu einer Drahtantenne. Hier wird die Drahtschleife zugleich als der eigentliche Schwingkreis eingesetzt. Das bewirkt zum einen, dass sich der Frequenzbereich verschiebt, zum anderen erreicht man damit eine große Empfindlichkeit. Mit einem 2 m langen Draht arbeitet das Franzis-Kurzwellenradio im Bereich 7 MHz bis 20 MHz. Ganz grob kann man sagen, die Frequenzen auf der Skala werden verdoppelt.



Die Enden des Antennendrahtes wurden direkt an den Drehko gelötet. Damit wird die Loop zum eigentlichen Schwingkreis des Empfängers, weil die eingebaute Spule mit ihrer wesentlich größeren Induktivität praktisch wirkungslos wird. Das bedeutet, die Frequenzstabilität hängt wesentlich davon ab, dass die Antennenschleife still liegt und sich nicht verändert.  Zum anderen bedeutet das aber auch, dass die Loopantenne vom Audion entdämpft wird und damit eine ganz hervorragende Empfindlichkeit aufweist. Eine Güte von 1000 ist kein Problem, und damit wird die Schleife so wirksam wie eine mehrfach größere Drahtantenne. Zugleich ist die Antenne selbst damit sehr selektiv, die Gefahr ist also geringer, dass es zu Übersteuerungen durch andere Signale kommt.

Auf den unteren Kurzwellenbändern ist es in den letzten Jahren immer stiller geworden. BBC, die Deutsche Welle und andere haben abgeschaltet, weil es wohl nicht mehr genügend Hörer gab. Ganz anders sieht es aber auf den höheren Bändern aus, die allgemein für eine größere Reichweite stehen. Da ist durchaus noch einiges zu hören. Gestern Abend war ich überrascht, wie voll die oberen Rundfunkbänder waren. Taiwan war zu hören, China auf mehreren Frequenzen und in verschiedenen Sprachen, dazu kamen arabische Sender, Rumänien und die USA. All das hätte ich mit dem originalen KW-Radio nicht hören können, weil da die oberen Bänder fehlen. Ein Grund mehr, es einmal mit der Loop zu versuchen. Eine Verjüngungskur für das Kurzwellenradio!



Klein ist fein, und ein kleines Reiseradio dieser Art könnte man gut gebrauchen. Deshalb habe ich ein zweites Loop-Audion in ein kleineres Gehäuse des Mittelwellenradios eingebaut, diesmal gleich ohne die Spule. Weil hier nur zwei Knöpfe vorgesehen sind habe ich den Lautstärkeregler für volle Lautstärke überbrückt. Man muss aber einen Festwiderstand mit 10 k einbauen, weil das Poti als Arbeitswiderstand der NF-Stufe diente. Tatsächlich kann man gut auf das Lautstärkepoti verzichten. Bei sehr starken Stationen kann man statt dessen die Rückkopplung etwas zurücknehmen.


 

Beim Vergleich beider Radios hat sich gezeigt, dass es günstiger ist, wenn der Antennendraht etwas dicker ist. Er hat dann von sich aus weniger Dämpfung, sodass die Rückkopplung weniger Arbeit hat und weicher einsetzt. Bei den Empfangsvergleichen ist auch noch aufgefallen, dass beide Antennen einen großen Abstand haben müssen. Tatsächlich nimmt nämlich ein Audion dem anderen die HF-Energie weg, wenn beide exakt auf die gleiche Frequenz abgestimmt werden. Man kann sehen, dass eine entdämpfte Loopantenne tatsächlich Energie aus der Umgebung aufsaugt. Das ist das Prinzip des Dipmeters, allerdings mit größerer Reichweite.

Neu entdeckt: KBC Radio im 49-m-Band, keeping shortwave alive on 6095 AM:  www.kbcradio.eu    
Video: http://youtu.be/zqUdsI8kd_o


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