Gewitterwarner ganz klein          

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Moni und Dodo wollten wandern gehen und freuten sich schon drauf. Aber Monis größte Sorge sind mögliche Gewitter, wenn man gerade unterwegs ist. Dann braucht ihr einen Gewitterwarner, meinte ich. Wenn dann die gelbe Warnstufe aufleuchtet und ihr kommt gerade an einem gasltlichen Wirtshaus mit ordentlichem Blitzableiter vorbei, dann ist der Fall jedenfalls klar. Gut und schön, aber das Gerät ist zu groß für den Rucksack, geht das nicht auch ganz klein? Kann gebaut werden!




Das Geheimnis liegt in der Batterie.  Ich verwende einen Li-Akku aus einem alten Handy. Der wird mit Klebeband direkt unter der Platine befestigt. Damit passt nun alles perfekt in eine große Tic-Tac-Dose. Solche Dosen liegen hier immer schon auf Vorrat. Der Piezo-Lautsprecher wird nicht gebraucht. Und der 6-Pin-Pfostenstecker für den Jumper auch nicht. Die Pinne können daher etwas gekürzt werden. Die Platine passt dann so genau in die Dose, dass keine weitere Befestigung nötig ist.




Nachtrag: Verbesserungen



Und hat das Gerät sich nun bewährt? Im Prinzip ja, aber der Akku hat nicht lange genug durchgehalten. Zum einen war er nicht mehr im besten Zustand. Und zum anderen haben die andauernden Gewitter am Anfang einen größeren Stromverbrauch verursacht. Da helfen größere Vorwiderstände für die LEDs. Zwar könnte man die SMD-Widerstände austauschen, aber einfacher ist der Einsatz zusätzlicher externer Widerstände mit je 1 kOhm. Die LEDs sind auch wegen der höheren Batteriespannung immer noch hell genug.

Außerdem ändert sich die Spannung eines Li-Akkus stärker als es dem Gerät guttut. Die Empfindlichkeit wird nämlich nur beim Einschalten passend zur Batteriespannung eingestellt. Deshalb wurde ein zusätzlicher Reset-Schalter eingebaut (R14 gegen GND).  Nun kann man ab und zu einmal einen Neustart erzwingen und hat damit gleichzeitig einen Eindruck vom Zustand des Akkus. Je länger die grüne LED leuchtet, desto geringer ist die Akkuspannung.

Seit dem Umbau steht das Gerät am Fenster und  hat schon mehrere Gewitter zuverlässig angezeigt. Einige Male wollte ich es erst nicht glauben, weil hier noch die Sonne schien. Aber die derzeit vorherrschenden lokalen Gewitter sind dann meist recht nah. Auch wenn man selbst nicht voll betroffen ist, kommt dann meist doch noch mindestens ein Regenausläufer.


Gewitterwarner-Varianten  von Peter Kätsch



Der Franzis-Gewitterwarner funktioniert tadellos und hat mich motiviert, auch Ihre ATTiny13-Variante nachzubauen. Vor einigen Tagen zog ein heftiges Gewitter von Belgien kommend über die ostfriesischen Inseln hinweg, nördlich an Helgoland vorbei und dann direkt nach Nordfriesland, wo ich wohne. Es war spannend zu verfolgen, welche von Blitzortung.org gezeigten Entladungen von beiden Warnern erkannt wurden: Ab etwa 120 Km Entfernung sprachen beide an, gingen deutlich vor 70 Km fast zeitgleich in die erste Warnstufe und das, bevor Donnergrummeln zu hören war. Die zweite und dritte Warnstufe wurden dann vom Franzisgerät etwas früher als vom kleinen Konkurrenten erreicht.

Den Tiny13 habe ich mit einem Sparrow-Nachbau geflasht und auf einer kleinen Platine untergebracht. Erst später fiel mir auf, dass so ein Zwerg sich zwar gut für unterwegs anbietet, dann allerdings in irgendeiner Jackentasche verschwindet und folglich nicht beachtet werden kann. Was fehlt, ist ein Warnton. Daher habe ich einen zweiten Zwerg mit einem Piezopiepser zwischen Pin 2 und GND ergänzt. Der knackt zwar nur leise, ist aber deutlich zu hören. Am Strombedarf hat sich nichts Nennenswertes verändert.

Der Franzis-Warner ist inzwischen in eine ABS-Hülle umgezogen. Das beigefügte Bild zeigt alle Varianten.

Sie auch: Der Steampunk-Gewitterobservator


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