Labortagebuch November 2012

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20.11.12: Eigenbau-Diodenringmischer


Ein fertiger Schottky-Ringmischer ist nicht ganz billig. Aber man kann ihn leicht selbst bauen. Der Mischer besteht aus vier gleichen Schottkydioden (z.B. BAT46 oder BAR28, was gerade da ist..) und zwei Breitbandtrafos. Die HF-Übertrager werden auf Ferrit-Ringkerne Amidon FT37-77 gewickelt. Der Wickeldraht ist 0,3 mm CuL und wird zunächst trifilar mit 10 Windungen aufgebracht. Dazu legt man drei Drähte zusammen und fädelt sie zehnmal durch den Kern.

Dann verzinnt man die Drahtenden und sucht mit dem Ohmmeter die zusammengehörigen Enden. Zwei Wicklungen werden in Reihe geschaltet und bilden die Zweiphasenwicklung zum Anschluss an die Dioden. Die dritte Wicklung bildet den den Signaleingang bzw. Ausgang. Wenn dann noch die vier Dioden richtig angelötet wurden, ist der Mischer fertig.



17.11.12: Fledermausdetektoren, von Manfred Hartmann



Zu deinem Fledermausdetektor-Projekt hätte ich dir auch noch ein paar Tips geben können, du hattest ja schon vor einiger Zeit auf deiner Webseite davon berichtet. Hier schicke ich dir mal ein Schaltbild mit von einem Detektor, der nach dem Teilerprinzip arbeitet. Vielleicht interessant für jemanden, der sich mal schnell so ein Gerät mit Standardbauteilen zusammenlöten will. Man kann damit zwar auch all das hören was ein Überlagerungsdetektor bringt, bloß das Amplitudenverhalten der Rufe geht natürlich verloren. Auch wenn aus dem heruntergeteilten Signal ein (fast-)Sinus erzeugt wird so wäre auch jede andere Kurvenform genauso brauchbar. Eine Möglichkeit gäbe es noch ein beinah naturgetreues Abbild vom Eingangssignal zu erhalten, nämlich wenn man dem Ausgangssignal mit f/10 über einen Hüllkurvendetektor und einem VCA wieder den Amplitudenverlauf des Originals aufprägen würde. Einen Detektor, der genau das machte gab es mal aus Schweden (Petterson-Detektor). 

Anfangs hatte ich ein Elektret-Mikrofon eingebaut, das zwar nicht ganz so empfindlich war wie diese Piezowandler, aber dafür von ca. 15...100 kHz einen fast gradlinigen Frequenzgang hatte. Das Mikrofon hatte keinen eingebauten Impedanzwandler, war also nur die reine Elektretkapsel. Es wurde von AKG verkauft unter der Bezeichnung CK 40/35. Es wurde für Ultraschall-Fernbedienungs-Empfänger in Fernsehgeräten von z.B. Blaupunkt oder Loewe eingesetzt. Leider gibt es das bei AKG nicht mehr und vergleichbares habe ich bisher nicht gefunden. Ein einzelnes Exemplar habe ich mir noch aufgehoben für Versuchszwecke. - Übrigens, die Peterson Leute haben für ihre recht teuren Detektoren die Mikrofone selbst gebaut, einfache Kondensatormikrofone, die mit 90 Volt Polarisationsspannung liefen. - Mit diesen Piezo-US-Wandlern kann man nämlich ganz schön daneben liegen. Ich erinnere mich noch, das wir an einem stillgelegten Bergwerksstollen im Deister Zwergfledermäuse oder Langohrfledermäuse (ich weiß es nicht mehr genau) gehört haben, die mit dem AKG-Mikrofon eindeutig bei 80 oder 90 kHz zu hören waren und mit dem Piezo-Mikrofon natürlich aufgrund der hohen Empfindlichkeit dort bei ca. 40 kHz.

13.11.12: USBASP und andere ISP-Flashhardware (fast alle mit Mega8), von Heinz D.
 

 
USBASP kompatible Flasher sind einfach in der Handhabung mit Bascom. Beim "China-Mann" kosten die länglichen USBASP 5€-10€. Einer war einem (Arduino-kompatiblen !?) Quadkopter beigelegt. Meist ist die Lese-Fuse gesetzt, sodass keine Manipulation möglich ist.
 
15€ kostet der USBASP kompatible quadratische Ulli-LAB. Der höhere Preis ist gerechtfertigt, durch die verschiedenen Softwaren, die auf das Ulli-LAB (Bootlader) geladen werden können. Bis zu 6 können ein 6-Kanal 200kHz-Oszilloskop bilden. Es gibt JTAG-, I2C-Monitor-, RS232-Software oder ISP-Flash natürlich. (6 gekauft, 2 selbst gelötet)
 
Für's Avr-Studio UND Bascom ist der blaue MyAVR (als STK500 native, 16€) gleichermaßen geeignet. Am Kabel sieht man den ISP-6-Inline Adapter für Steckbretter (Mosi, Miso, Sck, +5V, ---, GND; einzeln = Reset).
 
Ich verwende meist den 5€ Chinesen, weil das Zielsystem permanent gespeist wird.
 
P.S. Schrumpfschlauch ist eine gute Idee gegen blanke Platinen.

7.11.12: Raspberry programmiert Arduino, von Rainer R.



Auch die Arduino-IDE kann man auf dem Raspberry pi installieren.Sie läuft natürlich nicht so schnell wie auf einem PC, aber man kann damit arbeiten.
Ich glaube, interessant ist eine serielle Ankopplung besonders dann, wenn man mehrere Arduinos steuern möchte. Hier kann dann einfach mit einem Python-Programm gleichzeitig auf mehrere Arduinos an einem USB-Hub zugreifen und kommunizieren. Die Steuerung kann dann z.B durch seriell übertragene Text-Commands erfolgen. Ergebnisinterpretation ,Präsentation, dynamische Visualisierung und nicht zeitkritische Steuerung sind dann Sache des Raspberry, der die Ergebnisse auch über einen WEB-Server publizieren könnte - und das alles preiswert, lautlos und mit geringem Strombedarf.



5.11.12: UKW-Empfangsbereiche


Irgendwie habe ich mir die UKW-Saklen nie so richtig angesehen.  Kürzlich erst ist mir aufgefallen, dass mein Nebenbei-Radio im Elektronik-Labor nur bis 104 MHz reicht. Es ist ein Telekunken concerto hifi. Das Gerät wurde mal von meinem Bruder vom Sperrmüll gerettet und überzeugt besonders auf MW und LW, hat aber auch den ganzen KW-Bereich, ideal für kurze Tests aller Art. Meine alten Röhrenradios gehen meist nur bis 100 MHz, das war mit klar, aber die 104 MHz nicht. Dann habe ich genauer nachgeforscht.

Der UKW-Bereich reichte in Deutschland bei der Einführung des UKW-Rundfunks nur bis 100 MHz. Die obere Grenze wurde dann 1960 auf 104 MHz erweitert und 1979 auf 108 MHz.1979 war ich nicht in Deutschland und muss den Wirbel wohl verpasst haben. Ist jedenfalls ganz praktisch, so mussten neue Radios gekauft werden. Jetzt geht mir auch ein Licht auf, warum ich in den 1960er Jahren immer so gut mit alten Röhrenradios versorgt war. Alle wussten, ehe man ein Radio wegwirft, musste ich erst gefragt werden, wegen Drehkos, Trafos usw. 

Jetzt habe ich noch mal genauer hingesehen. Alte Röhrenradios hatten oft überhaupt keine MHz-Angabe auf der UWK-Skala. Stattdessen standen da die Kanäle 2 bis 43 im 300-kHz-Raster. Die Umrechnung ist F =  87 MHz + 0,3 MHz * Kanal. Den Kanal 1 gab es sinnigerweise nicht. Und Kanal 43 ist dann 99,9 MHz. Später ist man dann wieder auf MHz-Skalen übergegangen. Ein spätes Röhrenradio, die Philletta mit weißem Platikgehäuse und großer Platine ging auch schon bis 104 MHz

Jedenfalls kann man mit alten Röhrenradios aus den 1950er Jahren die oberen Stationen nicht empfangen. Wenn man die einzelnen Programme und Frequenzen vergleicht, findet man oft eine Aufteilung, bei der die Stationen mit steigender Frequenz sich in jüngere Hörer wenden. Vielleicht stand dahinter der Gedanke, dass ältere Hörer auch ältere Radios haben. Stimmt irgendwie. Man kann z.B. am Autoradio ablesen, wer zuletzt gefahren ist: 106,7 MHz, EinsLive und  Lautstärke volle Pulle, das war mein Sohn. 88,8 MHz, WDR5, Lautstärke ganz dezent, das war ich.




Kürzlich habe ich ein altes Radio aus den USA gesehen, da gab es eine UKW-Skala von 42,5 MHz bis 49,5 MHz. Das Gerät von General Electric stammt aus den 40er Jahren, als in den USA die ersten UKW-Stationen in diesem Bereich arbeiteten. Das ganze war wohl ein Fehlstart, weil man Überreichweiten und zu wenig Kanäle in diesem Bereich bemerkte. !945 wurde dann der neue Bereich festgelegt, und zwar diesmal gleich richtig zwischen 88 MHz und 108 MHz.

Nachtrag von Heinz D.

Die Entwicklung des UKW-Rundfunk habe ich aus der Sicht des Funkmessdienstes beobachtet. Die VO-Funk unterteilt die Welt in Regionen. USA und Europa liegen nicht in der gleichen Region. USA hat den FM-Bereich 88-108MHz mit 300kHz Bandbreite früh eingeführt, während in Europa 88-100/104MHz mit einem Kanalabstand von 100kHz hatte. Nun ist die Lautstärke (Reichweite) proportional der Modulationsbandbreite. In Europa wurde die Modulation auf knapp 300kHz eingehalten.

Gegen Ende der 60'er wurden die ZF-Filter besser und die Sender sollten auf Stereo umgestellt werden. Die Modulation wurde auf 150kHz reduziert (um das 100kHz-Raster zu erreichen) und Mono-kompatibel mit Stereo moduliert. Beide Maßnahmen verschlechterten den Rauschabstand der älteren Geräte. In den frühen 70'ern wurde sogar vor dem Kauf der 'breiten' US-Geräte gewarnt, während für Europa schon 'schmale' ZF-Bandbreiten hergestellt wurden.  

Trotz verringerter Bandbreite standen im dicht besiedelten Europa noch nicht genügend Frequenzen zur Verfügung. Erst die Änderung der VO-Funk brachte dann 4 weitere MHz. Die ARD versuchte bei der Frequenzvergabe (später auch im Kabelnetz) die 'ältern' Zuhörer mit den 'älteren' Geräten mit den 'älteren' Programmen zu bedienen.

P.S. In den ersten Kabelnetzen wurde bei der Frequenzvergabe ebenfalls Rücksicht auf die nicht kabeltauglichen Fernsehgeräte genommen, um wenigstens die ersten 3 Programme zu empfangen.


2.11.12: 74LV8153, RS232 nach 8 Bit Parallel , von Olaf Kaluza.


74LV8153
http://www.ti.com/general/docs/lit/getliterature.tsp?literatureNumber=scls555

Bei der Suche nach einem IC habe ich gerade noch ein tolles neues IC von Texas gefunden, den 74LV8153. Das ist ein IC im DIP Gehäuse, das eine Wandlung von RS232 nach 8 Bit Parallel  ausführt. Sozusagen wie die alten USART. Aber es läuft ohne externen Taktgeber und passt sich selber an die Baudrate an.
Genau das, wovon Elektorbastler schon immer geträumt haben. :-)




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