Labortagebuch November 2011

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24.12.11: MP3-FM-Sender umgebaut



Jürgen Hoffmann schrieb mir: Ich bin seit ca. einem Monat mit meiner lang geplanten Homepage am Start. Sie ist zwar sehr speziell auf mein Hobby ausgerichtet, aber ich kann mir vorstellen, dass einige unter deinen Lesern auch daran Gefallen finden könnten.

http://www.tonaufzeichnungimexperiment.de

 

Hier ein  Projekt im Zusammenhang mit dem UKW-Radio. Diesen MP3-Player gibt es für 3 Euro auf Trödelmärkten. Er ist ursprünglich dazu gedacht, im Auto an die 12-V-Steckdose (Zigarettenanzünder) angeschlossen, MP3 Dateien von USB-Sticks oder Speicherkarten abzuspielen. Der Ton wird dabei über einen kleinen eingebauten UKW-Sender an das Radio übermittelt.

http://www.tonaufzeichnungimexperiment.de/index.php/9-aus-der-werkstatt/26-141111-mp3-sender-fuer-3



22.11.11 Mega88-Bootloader repariert



Die schöne kleine Platine zum Lernpaket Bascom verwendet einen Mega88 mit Bootloader zum Programmîeren über den FT232R auf der Platine. Einen ISP-Stecker gibt es leider nicht. Wenn man also irgendwie den Bootloader überschrieben hat, gibt es ein Problem. Genauso, wenn die Fuses versehentlich verstellt wurden. Für diesen Zweck habe ich mit jetzt einen ISP-Adapter gebaut. Die Pinbelegung ist so:

Pin1: MISO, PB4        Pin2: VCC
Pin3: SCK, PB5          Pin 4: MOSI, PB3
Pin5: Reset !!               Pin6: GND

Beim ersten Versuch zeigte sich ein Problem: Der Reset-Pin ist fest mit einem Ausgang des FT232R verdrahtet und liegt im Ruhezustand niederohmig high. Das Programmiergerät (STK500) kommt nicht dagegen an und kann Reset nicht in den Low-Zustand setzen. Also muss man nachhelfen und Reset mit einem Krokokabel hart an Masse ziehen. Der FT232R ist dann zwar sauer, hält es aber aus.

Für den ersten Schritt wird die ISP-Frequenz sehr tief eingestellt, für den Fall dass Die Fuses eine kleine Taktfrequenz vorgeben.



Dann Reset hart an GND und Signatur auslesen. Erster Erfolg, die Verbindung klappt, der Mega88 wird erkannt.



Jetzt die Fuses einstellen: Wichtig ist der Bootbereich von 1024 Words und der interne RC-Oszillator von 8 MHz.



Auch erfolgreich. Nun kann die ISP-Frequenz wieder höher gestellt werden, z.B. auf  460 kHz. Und dann muss nur noch der Bootloader BOOTLOADER88.HEX geladenen werden, den man auf der CD des Lernpakets findet. Auch dabei muss wieder der Reset-Pin gegen GND gezogen werden.  Am Ende noch ein Test mit Bascom: Ein Testprogramm kann mit dem Bootloader geladen werden, die Aktion war erfolgreich.


14.11.11: Innenleben einer Mikrowellenröhre, Thorium-aktivierte Kathode



Das Magnetron ist von zwei starken Magneten und vielen Alu-Kühlrippen umgeben.



Die eigentliche Röhre mit zwei Anschlüssen für die Heizkathode. Die dünneren Rohrteile lassen sich mit der Feile trennen.



Die Glühkathode für einen Heizstrom von ca. 10 A. Die Heizwendel aus Wolfram ist beim Ausbauen gebrochen. Dieser dicke Heizdraht erinnert an die Kathode von Senderöhren. Dort verwendet man einen Zusatz von Thorium, damit die Elektronen leichter emittiert werden. Ob das hier auch der Fall ist, soll eine Strahlenmessung mit dem Elektor-Strahlenmesser zeigen.

Ergebnis: mit einer geöffneten BPX61, Triggerlevel 10: 
Leerlaufmessung 5 Impulse in 78 Minuten, 0,06 Imp/min. 
Messung mit der Kathode in ca. 5 mm Abstand: 43 Impulse in 69 Minuten,  0,62 Imp/min.
Zum Vergleich: Zwei WT2-Schweißelektroden zeigen 176 Impulse in 99 Minuten,  also 1,8 Imp/min.

Vergleichmessung mit drei parallelen BPW34, Triggerlevel 6:
Leerlaufmessung: 25 Impulse in 30 Minuten, 0,83 Imp/min.
Glühkathode in 5 mm Abstand: 102 Impulse in 18 Minten,. 6,7 Imp/min
Anodenblech, 5 mm Abstand: 17 Impulse in 15 Minuten, 1,13 Imp/min
Übrigens, außen an einer intakten Mikrowellenröhre konnte ich keine Strahlung messen.

Die Messergebnisse sind eindeutig. Die Strahlung der Glühkathode ist zwar gering, liegt aber in kurzem Abstand zehnfach über dem Untergrund. Also wurde vermutlich Thorium verwendet (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Thoriumnitrat) . Etwas Material ist von der Kathode auf die Anode gedampft und kann gemessen werden. Beim Ausbauen sollte man vorsichtig sein, also nicht direkt berühren und vor dem Essen die Hände waschen!

Also wenn jemand ein Strahlenmessgerät gebaut hat und nun dringend eine passende Probe braucht, hier ist sie. Da hast du dir aber viele Feindinnen gemacht, all die geplagten Ehefrauen deiner Kollegen, meinte meine Frau. Ganz im Gegenteil! Schatz, sagtest du nicht kürzlich, dass wir dringend eine neue Mikrowelle brauchen? So macht man das, dann klappt es auch mit der Mikrowelle.





Hier war die Kathode eingebaut.



An der Anodenseite gibt es einen versilberten Leiter zur Kappe. Die obere Abdeckung kann abgetrennt werden.



Auch die untere Kappe lässt sich herausklopfen. Hohlraumresonator, untere und obere Kappe und die Antennenkappe. Die geschwärzten Stellen sind aufgedampftes Material der Kathode. Auch die Innenseite der Resonatorstege ist auf diese Weise geschwärzt.




Das Magnetron ist eine Laufzeitröhre (siehe auch Laufzeitoszillatoren). Elektronen sausen magnetisch abgelenkt im Kreis herum und bringen die Resonatoren ans Schwingen. Oben und unten gibt es zwei Ringe, die jeweils jeden zweiten Steg verbunden. Vermutlich wirken die Stege gegenseitig abwechselnd als Steuergitter und Anode. Rückkopplung satt, damit Vollaussteuerung und ein sehr guter Wirkungsgrad.



Die Reste dieser Mikrowelle haben auch noch eine nützliche Verwendung gefunden und halten jetzt den Tee warm. Der elektrische Anschluss ist derzeit ohne Funktion. Da fehlt noch die zündende Idee...



17.11.11: Alpha-Strahler AM241



Jetzt endlich habe ich auch mal so einen Ionisations-Rauchmelder in die Hand bekommen. Die eingebaute Alpha-Strahler hat eine Aktivität von 0,9 µCi = 33,3 kBq, also 33300 Zerfälle pro Sekunde. Beim Ausbauen bin ich sehr vorsichtig vorgegangen, um den Strahler nicht zu berühren.


Der eigentliche Strahler hat eine relativ kleine Fläche. Deshalb wollte ich einen Test mit Leuchtfarbe machen, die dünn auf einem Deckglas aufgetragen wurde. Und tatsächlich,  in der dunklen Nacht konnte ich mit bloßen Augen sehen, dass das AM241 einen kleinen Leuchtfleck erzeugt, der übrigens nicht nachleuchtet.

Der eigentliche Zweck sind Probemessungen mit dem Elektor-Strahlenmesser. Nahe an der offenen BPX61 werden 25000 Imp/min gemessen. also 417 Imp/s  bzw. 1,25 % der Zerfälle. Auch mein Alpha-Detektor mit dem BUZ45 hat spricht extrem stark auf diese Alpha-Probe an.

Auch mit der BPW34 kann etwas gemessen werden: 170 Imp/Min. Vermutlich handelt es sich um die geringere Gamma-Strahlung des AM241. Zum Vergleich: Ein Geigerzähler zeigte 300 Imp/min. 

 


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