Labortagebuch Februar 2009

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24.2.09: Akku-Ladegerät

Eine Frage von Tobias Z: Ich bin auf der Suche nach dem richtigen Ladegerät für einen kleinen Verstärker mit Boxen für MP3 Player. Der läuft mit ca. 5 Volt. Dafür benutze ich 4 AAA Akkus mit jeweils 1,2V. Jetzt das Problem, wie kann ich die Akkus aufladen und gleichzeitig noch den Verstärker betreiben? Es soll möglich sein, auch während dem Aufladen Musik zu hören.

 

Vorschlag: Man könnte ein stabilisiertes 6-V-Steckernetzteil nehmen und einfach einen Widerstand von 10 Ohm in Reihe schalten. Dann wird mit ca. 100 mA geladen, wobei man gleichzeitig das Gerät nutzen kann. Allerdings muss man dann selbst drauf achten die Akkus nicht zu überladen.

 


20.2.09: Hardwarefehler an COM1 finden

Ein Anwender des Lernpakets Mikrocontroller hatte Probleme mit der Initialisierung. Prinzipiell kann der Fehler auf der Platine, im Kabel oder im PC stecken. In diesem Fall stellte sich heraus, dass die Leitung CTS an der PC-Schnittstelle COM1 schon im PC selbst nicht verbunden war.

 
Wenn ich den Verdacht habe, dass eine der Leitungen nicht am Ende des Steckers ankommt, mache ich eine einfache Spannungsmessung mit dem Digitalmultimeter im 20-V-Bereich. TXD, DTR und RTS haben im Ruhezustand -10 V. Und die Eingangsleitungen CTS, RI, DSR und DCD verraten sich durch eine kleine Spannung von 0,09 V. Hier kann man auch einen Eingangswiderstand von ca. 6 kΩ messen. Die genauen Messwerte können sich von PC zu PC etwas unterscheiden.

 


20.2.09: Hinweise zur Röhre 2SH27L von Vladimir Lebedev, DL7PGA

Ich sehe manchmal, dass die Bezeichnung der Röhre falsch geschrieben wird - statt 2SH27L - 2SH27P, wegen der großen Ähnlichkeit der Schreibweise der Buchstaben "L" und "P" in Russisch (die Schreibweise wurde von den griechischen Bustaben "lambda" und "pi" übernommen), besonders, wenn diese auf der Aluminiumabschirmung der Röhre geprägt wird, dasselbe trifft auf die Röhre 12SH1L und 4SH1L, 4P1L dagegen hat nur den Aluboden mit dem Locktalschlüssel, Röhrenbezeichnung ist auf dem Glass aufgetragen, sonst sieht die genauso wie die "entkleidete" 2SH27L bzw. 12SH1L. "L" steht für Locktal. "P" dagegen für die Miniatürtypen mit 7 und 9 pins (P wie "paltschik"=Finger).

 

 

Auf dem Foto sind die 2SH27L etwas höher als die 12SH1L. Unten ist die in den Funkgeräten R-105D (R-108D, R-109D) und Receivern R-310 und R-311 für die 2SH27L verwendete Fassung. Der Reciever R-154 sollte die kürzere Fassung für die Röhren 12SH1L gehabt haben. An die genauere Details zu dem letzgenannten Reciever kann ich mich nicht mehr erinnern, weil es von mehr als 30 Jahren gewesen ist.

 


Siehe auch: http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/2,4-Volt-Audion/Audion2V4.htm

 

Die 2SH27L wurde auch im Lernpaket Röhrentechnik verwendet:

 


 16.2.09: Erdung eines Empfängers über die Steckdose?

Eine Frage zum Radiobasteln: Bei meinen Radioversuchen (Radiomann und Lernpaket Röhrentechnik) ist mir aufgefallen, dass ich ohne Erdanschluss keinen Empfang habe. In meinem Arbeitszimmer habe ich das Heizungsrohr ein wenig angekratzt. Das kann ich allerdings im Wohnzimmer nicht machen. Auch aus räumlichen Gründen schon nicht. Nun zu meiner Frage: Könnte man eine Mehrfachsteckdose mit einer Buchse, zum Beispiel Bananenbuchse, versehen, diese mit dem Schutzkontakt des Dreiersteckers verbinden und damit dann eine Erdleitung für das Radio herstellen?

Antwort: Bei mir steht eine Steckdosenleiste auf dem Labortisch. Und wenn ich mal für einen Empfänger Erde brauche, gehe ich einfach mit einem Krokokabel an den Schutzkontakt (wenn keine Kind in der Nähe ist ...). Man muss nur sicher sein, dass die Hausinstallation in Ordnung ist. In Altbauten hat man manchmal noch Kompromisse wie die kurze Nullung, wobei der Nullleiter erst in der Steckdose an den Schutzkontakt führt, dann würde ich es nicht machen.

Also: Schutzleiter geht, aber man hat meist höhere Störpegel darauf als auf einer echten Erde. Andererseits ist die Situation genau gleich wenn man z.B. einen SDR am PC betreibt. Über das Netzkabel erhält der PC seine Erdung. Oder wenn ich die Erdung vom Oszilloskop (Massezeichen an der 4-mm-Buchse) verwende, auch dann besteht eine Verbindung mit der Schutzerde der Steckdose.

Dazu ein Hinweis von Michael Uhlmann: Ich verwende auch den Schutzkontakt als Erde, bei alten Radios mit Wechselstromnetzteil schließe ich ein Schukokabel an, so dass der Empfänger automatisch geerdet ist. Mit Heizungs- und Wasserleitungen sollte man vorsichtig sein, neuere Installationen verwenden Kunstoffrohre. Ich habe schon erlebt, dass ein Heizkörper gegen den Schutzleiter einen Widerstand von mehreren MOhm hatte, dafür aber als Antenne hervorragend ging.


 16.2.09: Fehlersuche: Offene Eingänge

In den letzten Tagen bin ich gleich zweimal über denselben Fehler gestolpert: Ein offener hochohmiger Eingang. Jedesmal habe ich den Fehler zuerst an der falschen Stelle gesucht, nämlich in der Software

Fall 1: Der USB/RS232-Wandler FT232R hat einen hochohmigen Test-Eingang, der an Masse gehört. Ich hatte ihn aber versehentlich offen gelassen. Beim Anstecken an den USB war er dann zufällig mal low und mal gerade high. Der Chip meldet sich dann entweder richtig an oder eben nicht. Als ich es endlich entdeckt hatte, war das Problem schnell gelöst.

Fall 2: Ein ATmega8 sollte eine Spannung messen und damit eine Steuerung beeinflussen. Die einstellbare Messspannung habe ich von meinem Labornetzteil genommen, und zwar mit einer Krokoklemme direkt von der Laborsteckbuchse (wofür die natürlich nicht gemacht ist). Die in Bascom geschriebene Software verhielt sich aber sehr merkwürdig, obwohl schon mal alles richtig lief. Weil ich gerade an einer Interruptroutine im Programm gearbeitet hatte, vermutete ich einen Überlauf oder eine fehlerhafte Doppelverwendung einer Variablen. Nach einer Stunde Fehlersuche kann aber heraus: Die Krokoklemme war etwas herausgerutscht und hielt nur noch an der Isolierung der Buchse. Das Messkabel lag also frei und fing sich ein 50-Hz-Signal ein. Alles klar, Herr Kommissar Oszillograf. Einmal an den Eingang gehalten, und schon war der Fehler gefunden.


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