Labortagebuch März 2008

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18.3.08: Antennen und Erdwiderstand  

Unbestätigte Gerüchte aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle sagen, dass es in der ehemaligen DDR verborgene Kommandozentren mit vollständig unterirdischen Kurzwellenantennen gab. Das kann gehen, wenn der Boden nicht zu niederohmig ist. Deshalb gebe ich auch meinen Plan nicht auf, eine Empfangsantenne im Garten einzugraben, sobald das Wetter besser wird. Von einem ehemaligen Mitglied der NVA habe ich gehört, dass es vor allem in der „Streusanddose Brandenburg" umgekehrt immer wieder Probleme mit der Gegenerdung von Antennen gab, so dass nur Dipole problemlos waren. Durch Fehlanpassung von Antennen kam es wiederholt zu Ausfällen der Sendeendstufen mit der GU81, die er dann immer reparieren musste.

 


15.3.08: DX-Pedition  

Letzen Sonntag habe ich eine DX-Pedition unternommen. Aber nicht mit den Flugzeug in die Südsee, sondern mit dem Fahrrad in den Stadtgarten. Ich wollte mal testen, was auf Kurzwelle ohne den hausgemachten Störnebel zu hören ist. Das wollte ich immer schon mal, aber die meisten Empfänger hatten keinen passenden Eingang. Mit dem DE1103 und seinem Antenneneingang mit Klinkenbuchse ist das einfach geworden. Und außerdem wollte ich meine Idee der Erdantenne testen. Zuerst habe ich eine Drahtschleife aus ca. 10 m Spulendraht 0,2 mm im Zimmer ausgelegt und an den externen Antenneneingang angeschlossen. Ergebnis: Hohe Empfangsfeldstärken, aber zugleich großer Störnebel. Im Wald habe ich dieselbe Schleife einfach auf der Erde ausgelegt. Und tatsächlich war damit guter Empfang möglich, wenn auch der Vergleich mit der Stabantenne keine riesigen Unterschiede zeigte. Insgesamt sind alle Bänder im Wald himmlisch sauber, der Störnebel liegt geschätzte 20 dB tiefer als im bewohnten Gebiet. Testweise habe ich die Schleife immer mal wieder geöffnet, um zu sehen, ob sie mehr als magnetische oder als elektrische Antenne arbeitet. Je nach Frequenz traf mal das eine und mal das andere zu. Ich vermute jetzt, dass mein Ziel, eine eingegrabene Garten-Loopantenne, eher mit einer etwas kleineren Schleife von ca. 2 m Durchmesser gelingen könnte. Die Hoffnung ist, dass es im Garten fast so geht wird wie im Wald. Die Signalstärke ist dabei nicht so entscheidend, auf den Störabstand kommt es an.

 


14.3.08: Antenne unter der Erde?  

Im Funkamateur 3/08 gab es einen interessanten Artikel von DL2KDK. Er hat eine magnetische Loop-Antenne horizontal gelegt und flach über einen Flachdach montiert. Das Ergebnis waren weniger Störungen aus dem Haus und eine vertikale Polarisation. Klar, eine liegende Schleife entspricht einer senkrechten Drahtantenne. Das hat mich auf eine Idee gebracht. Man sollte einmal versuchen, eine Drahtschleife im Garten auszulegen oder ganz flach einzugraben. Eigentlich müsste dass eine wirksame magnetische Loop ergeben. Ich werde es auf jeden Fall mal testen. Da mein neuer tragbarer Weltempfänger DE1103 über einen externen Antenneneingang und ein S-Meter verfügt, kann ich alles ohne Aufwand im Garten testen. Die Hoffnung dabei ist: Weniger Störungen als im Haus, vielleicht auch weniger Störungen von der Straßenbahn, keine im Sturm gerissenen Antennen mehr und allgemein eine unauffällige Montage. Wohlgemerkt, ich schlage keine unterirdische Sendeantenne vor, aber als Breitband-Empfangsantenne könnte es gehen.

 


13.3.08: Messungen an einem ATX-Netzteil   

Die Frage war: Gibt es eine Mindest-Last, ab der ein bestimmtes ATX-Netzteil zuverlässig arbeitet? Dazu musste es erst einmal ohne PC in Gang gesetzt werden. Auf der Seite PC-Erfahrung.de fand ich den Hinweis, dass man die Power-On-Leitung gegen Masse brücken muss. Damit wurden alle Spannungen schon im Leerlauf zuverlässig geliefert. In einem zweiten Versuch wurde ein starker DC-Motor als Last an +5 V gelegt und unterschiedlich abgebremst. Dabei zeigte sich, dass der 12-V-Ausgang im Leerlauf ca. 11,9 V bringt und bis zu 200 mV mehr liefert, wenn der 5-V-Ausgang stark belastet wird. Das war auch zu erwarten, weil nur die 5-V-Seite geregelt ist und die 12 V so nebenher erzeugt werden. Aber insgesamt hat das Netzteil eine gute Figur gemacht und ist bei mir jetzt für allgemeine Anwendungen zugelassen.

 


11.3.08: Überspannung am 7805  

Die Frage ist immer noch offen: Was passiert mit einem 7805 bei Eingangsspannungen über 35 V. Ein einfaches Experiment bis 40 V hat folgendes Verhalten gezeigt: Genau ab 35 V schaltet der Spannungsregler die Ausgangsspannung ab. Mit einer gewissen Hysterese wird bei 33 V wieder eingeschaltet. Das habe ich so noch in keinem Datenblatt gelesen. Aber es macht Sinn und könnte den zweiten Durchbruch des internen Leistungstransistors verhindern. Aber warum ist dann das angeschlossene STK500 beschädigt worden? Eine mögliche Theorie: Der 7805 mag es nicht, wenn er rückwärts auch noch 5 V erhält. Seitdem bin ich vorsichtig geworden: Da das STK500 den angeschlossenen Mikrocontroller versorgt, versuche ich eine gleichzeitige Versorgung durch ein eigenes Netzteil zu vermeiden.

 


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